Dragnea wirft SRF Fake vor - Rumäniens Postkommunisten-Chef hat es doch gesagt
«Ich will nicht über solchen Bullshit wie Korruption sprechen», sagte der Parteichef der Sozialdemokraten, Liviu Dragnea, im Interview zu SRF-Korrespondent Urs Bruderer. Der Ton auf srf.ch hat in Rumänien eine hitzige Debatte provoziert und ist auf Twitter über 120'000 Mal angeklickt worden.
Der Journalist wirkt seit 2006 für SRF, zunächst als Produzent der Sendung «Echo der Zeit». 2009 wurde er EU-Korrespondent in Brüssel. Seit 2014 berichtet Bruderer aus Osteuropa. Er hat Philosophie und Geschichte studiert.
SRF News: Was ist geschehen?
Urs Bruderer: Rumänische Journalisten haben den Ton von Radio SRF auf srf.ch gefunden und ihn in Rumänien verbreitet. Er sorgte dort für ziemlichen Wirbel, denn der Parteichef der Sozialdemokraten, Liviu Dragnea, tut gerade alles, um der Korruption in Rumänien Tür und Tor zu öffnen.
Weitere Journalisten haben Dragnea auf seine Aussagen gegenüber Radio SRF angesprochen. Der aber betonte, er hätte das nie gesagt, das sei manipuliert und Radio SRF betreibe Fake News.
Daraufhin habe ich den originalen Ausschnitt des Interviews auf Twitter noch einmal veröffentlicht, was die Debatte in Rumänien weiter angeheizt hat.
Warum hatte Dragnea überhaupt so etwas Heikles zu Ihnen gesagt?
Das geschah am Ende eines ziemlich langen Gesprächs. Wir haben intensiv miteinander gestritten und dann sind ihm die Worte herausgerutscht. Dass er sie jetzt verleugnet, ist natürlich nicht elegant.
Aber man muss ihm dennoch hoch anrechnen, dass er sich dem Gespräch überhaupt gestellt hat. In Rumänien ist das eher unüblich. Rumänische Politiker tendieren dazu, für sie unangenehmen Interviews aus dem Weg zu gehen. Warum es Dragnea gegeben hat, ist eine andere Frage, aber er hat es getan. Und das ist immerhin auch etwas.
Post von Urs Bruderer
Proteste in Rumänien
Proteste in Rumänien
Am vierten Tag in Folge haben in Rumänien Zehntausende gegen die sozialliberale Regierung demonstriert. Auslöser der Proteste ist die Eilverordnung, die die Justiz bei der Verfolgung von Korruption einschränkt. Die Regierung steht zusätzlich unter Druck durch eine dritte Verfassungsklage und Kritik aus dem eigenen Lager. Am Freitag reichte nämlich Victor Ciorbea, der Ombudsmann für Bürgerrechte, Klage beim Verfassungsgericht ein. Er wechselte somit das Lager, stand er doch bisher der Regierung nahe.
Die umstrittene Verordnung sieht vor, dass Amtsmissbrauch nur noch dann strafrechtlich verfolgt wird, wenn die Schadenssumme mindestens 200'000 Lei (gut 48'000 Franken) beträgt.
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr
Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht.
Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger
Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?
Meistgelesene Artikel
Nach links scrollenNach rechts scrollen
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.