- Mindestens 141 Menschen sind beim Einsturz einer Hängebrücke in Morbi im indischen Bundesstaat Gujarat ums Leben gekommen.
- Mindestens 177 Menschen seien aus den Fluten des Machchhu-Flusses gerettet worden.
- Die meisten Opfer seien Frauen, Kinder und ältere Menschen gewesen, hiess es.
Auf Bildern und Videos sieht man, wie sich viele Menschen im Wasser an Brückenteilen festhalten, schreien und wie Rettungsteams auf Booten zu ihnen kommen. Viele Inderinnen und Inder können nicht schwimmen.
Im Internet machten auch Aufnahmen die Runde, die zeigen, wie kurz vor dem Einsturz viele Menschen auf der 1.25 Meter breiten und 230 Meter langen Fussgängerbrücke hüpften und sprangen und diese sich entsprechend hin- und herbewegte. Ein Augenzeuge berichtete dem örtlichen Fernsehsender NDTV, die Brücke habe so sehr geschaukelt, dass man nicht stehen habe können, ohne sich festzuhalten.
Die Brücke stammt aus dem 19. Jahrhundert, also aus der Zeit, als Indien eine britische Kolonie war. Örtliche Behörden nennen die Brücke auf ihrer Website ein «Wunder der Bautechnik». Zur Bauzeit sei die neuste Technik verwendet worden, die es damals in Europa gegeben habe.
Erst vergangene Woche war die Fussgängerbrücke nach monatelangen Sanierungsarbeiten durch eine private Firma wiedereröffnet worden. Sie war auch bei einheimischen Touristinnen und Touristen beliebt.
Am Sonntag zog sie angesichts einiger wichtiger hinduistischer Festtage besonders viele Besucherinnen und Besucher an. Gefeiert wurde unter anderem das Fest Chhath Puja, bei dem eine Sonnengottheit verehrt wird. Viele Menschen waren also in Feierlaune.
Zu der Ursache gibt es bis jetzt keine offiziellen Angaben. «Wir sind schockiert. Eine Untersuchung ist im Gange», sagt Gujarats Arbeitsminister Brijesh Merja dem Sender NDTV. In Medienberichten heisst es, möglicherweise habe die Konstruktion der Last zu vieler Menschen nicht standgehalten. Das Büro von Premierminister Narendra Modi kündigt auf Twitter Entschädigungen für die Familien der Opfer an.