Fast 20 Jahre lang hatte der Kampf um Gleichberechtigung für geschlechtsspezifische Hygieneartikel gedauert. Denn während Kondome, Gleitmittel und die Anti-Impotenz-Droge Viagra als sogenannte Gesundheitsmittel von der Steuer befreit sind, müssen Frauen beim Kauf jeder Monatsbinde und jedes Tampons 10 Prozent an den Fiskus abliefern. Nun werden besagte Artikel ab 2019 von dieser Steuer befreit.
Die Produkte waren 1999 bei der Einführung der Konsumsteuer von der Regierung des konservativen Premierministers John Howard auf die Liste der abgabepflichtigen Artikel gesetzt worden.
Bisher Teil des Einkommens der Bundesländer
Dem Aufschrei von Feministinnen und Gleichberechtigungs-Aktivisten entgegnete der damalige Gesundheitsminister Michael Wooldridge mit dem Argument, Tampons würden keine Krankheit verhindern, im Gegensatz zu Kondomen: «Es war mir nicht klar, dass Menstruation eine Krankheit ist», so der Minister damals provokativ. «Als Mann hätte ich auch gerne, wenn meine Rasiercreme nicht besteuert wird, aber ich erwarte nicht eine Ausnahme.»
Sowohl die Konservative als auch die sozialdemokratische Partei hatten sich jahrelang gegen die Aufhebung der Besteuerung von Tampons gesträubt, denn die Steuer trägt pro Jahr landesweit mit rund 21 Millionen Franken zum Einkommen der Bundesländer bei.
Nun seien Millionen von Frauen im ganzen Land sehr dankbar, kommentierte die Ministerin für Frauen, Kelly O'Dwyer, den Entscheid.