Die schweren Beben in der Türkei und in Syrien haben nach Daten von Satelliten womöglich langfristige geologische Folgen. «In der Küstenstadt Iskenderun scheint es erhebliche Absenkungen gegeben zu haben, die zu Überschwemmungen geführt haben, während das Beben viele Hügel im ganzen Land einem ernsthaften Erdrutsch-Risiko ausgesetzt hat», hiess es von der europäischen Raumfahrtagentur ESA.
Der Sender NTV hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Gebäude in der türkischen Küstenstadt wegen überfluteter Strassen evakuiert werden mussten. Hier Aufnahmen aus dem zerstörten Zentrum der Stadt.
Radarbilder von Satelliten ermöglichten es Forschenden, Auswirkungen von Beben auf das Land zu beobachten und zu analysieren, hiess es von der ESA weiter. Daten aus der Zeit vor dem Beben vom 6. Februar liessen sich mit denen nach den Erdstössen vergleichen. Besonders betroffen ist die Stadt Kahramanmaras. Im Fussballstadion der 660'000-Einwohner-Stadt haben Behörden ein Zeltlager errichtet.
Mit verschiedenen Radarsatelliten, wie zum Beispiel dem Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der ESA, lässt sich die Erdoberfläche Tag und Nacht auch durch Wolken erfassen. Nach Angaben der ESA wurden nach den Erdbeben von verschiedenen Raumfahrtagenturen mehr als 350 Bilder aus dem Krisengebiet geliefert. «Sie können verwendet werden, um Schadens- und Situationskarten zu erstellen, um die Gefahrenauswirkungen abzuschätzen und Hilfsmassnahmen in den betroffenen Gebieten zu verwalten.» Massiv zerstört wurde auch Antakya, das antike Antiochia mit einer Einwohnerzahl von knapp 400'000 Menschen.