Gemäss Angaben auf der Website des europäischen Parlaments gaben 43,09 Prozent aller wahlberechtigten EU-Bürger bei der Europawahl ihre Stimme ab. Damit blieb die Beteiligung fast unverändert niedrig: 2009 hatte sie bei exakt 43 Prozent gelegen. Fünf Jahre zuvor waren es noch 45.47 Prozent gewesen.
Seit der ersten Direktwahl ins Europäische Parlament im Jahr 1979 ging die Beteiligung europaweit kontinuierlich zurück. Vor 35 Jahren lag sie in den damals neun EU-Ländern im Durchschnitt bei 62 Prozent.
Wenig Interesse in Osteuropa
Die höchste Beteiligung erreichten in den aktuellen Wahlen Belgien und Luxemburg mit jeweils rund 90 Prozent. Das erstaunt wenig, denn in beiden Ländern herrscht Wahlpflicht. Das Schlusslicht mit einem neuen Negativrekord bildet die Slowakei. Nur 13 Prozent aller wahlberechtigten Slowaken machten mit. Damit lag die Beteiligung in diesem Land noch niedriger als 2009 (19,6 Prozent) und 2004 (17 Prozent).
Generell lag die Wahlbeteiligung in den osteuropäischen Staaten sehr tief. SRF-Osteuropa-Korrespondent Marc Lehmann erklärt dies damit, dass das EU-Parlament den Bürgen in Osteuropa nach wie vor fremd ist. Die Menschen sähen zu wenig ein, was die Institution konkret bewirke. Generell sei das Interesse an der EU nicht gross, obwohl man nicht gegen die Union sei.