«Die Zeit drängt, deshalb muss alles daran gesetzt werden, am Samstag eine Lösung zu finden, sagte Merkel nach dem Ende des ersten EU-Gipfeltages in Brüssel am Donnerstag. Die deutsche Bundeskanzlerin drückt nicht ohne Grund aufs Gas.
Will Griechenland die Deadline vom Dienstag 30.Juni einhalten, muss am Samstag ein Entscheidung her, damit die noch notwendigen Schritte durchgeführt werden können.
So müsste der Rettungs-Fahrplan in den nächsten Tagen aussehen:
So müssen Griechenland und EU jetzt vorgehen
SAMSTAG
Es braucht eine Einigung zwischen der griechischen Regierung und den Gläubiger-Institutionen EU-Kommission, IWF und Europäische Zentralbank (EZB). Bisher kamen sich die beiden Seiten in mehreren Runden nicht näher, sollen aber weiter verhandeln. Ihr vermeintlich gemeinsame Vorschlag wandert weiter an das Euro-Finanzminister-Treffen.
SAMSTAG ABEND
Auf Basis der Einigung zwischen Athen und den Gelgebern können die Euro-Finanzminister die dringend benötigten Milliarden-Hilfen freigeben. Auch das könnte am Samstag erfolgen.
SONNTAG / MONTAG
Gibt es eine grundsätzliche Einigung der Ressortchefs auf eine Verlängerung der Hilfen, müssten noch das Parlament in Athen sowie Parlamente mehrerer Euro-Länder entscheiden. Darunter sind Deutschland, die Niederlande, Finnland und Estland. Das griechische Parlament müsste die übliche Prozedur abkürzen, um es noch zu schaffen. Ministerpräsident Tsipras kann im Prinzip erst bei einer Vereinbarung einen Termin beim Parlamentspräsidium beantragen. In der Regel dauert so ein Verfahren drei volle Tage. Dennoch müsste spätestens am Montag auch diese Entscheidung fallen.
DIENSTAG
Sollte es eine grundsätzliche Einigung geben, könnte am Dienstag Geld für Griechenland zum Beispiel aus den Gewinnen der EZB aus angekauften griechischen Staatsanleihen kommen.