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Ferienort Hurghada Mehrere Tote nach Unfall von Touristen-U-Boot vor Ägyptens Küste

  • Vor der ägyptischen Küstenstadt Hurghada ist ein Touristen-U-Boot verunfallt.
  • Sechs Touristen kamen ums Leben, 39 Menschen konnten gerettet werden.
  • Das teilt der Gouverneur der Region Rotes Meer, Amr Hanafy, auf Facebook mit. Demnach werden keine Touristen mehr vermisst.
  • An Bord des U-Bootes waren über 40 Personen. Die Unfallursache ist bisher unbekannt.

Helfende vor Ort bestätigtengegenüber der Deutschen Presseagentur, dass es mehrere Verletzte gegeben habe. Die neun Verletzten, darunter vier in kritischem Zustand, wurden demnach in nahe gelegene Spitäler gebracht.

Die Passagiere wollten sich den Berichten in verschiedenen Medien zufolge Korallenriffe anschauen. Das Boot sei vor dem Jachthafen eines Hotels in der bei Touristen beliebten Stadt Hurghada gesunken.

EDA: Keine Informationen über betroffene Schweizer

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Das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) verfügt über keine Informationen über betroffene Schweizer Staatsangehörige, wie eine Anfrage von SRF zeigt. Die Schweizer Vertretung in Kairo stehe aber mit den zuständigen Behörden vor Ort in Kontakt, schreibt das EDA.

Nach Angaben des russischen Generalkonsuls in Hurghada kamen beim Unglück mindestens fünf russische Touristen ums Leben. Insgesamt seien 44 russische Touristen, darunter auch Kinder, an Bord gewesen, sagte er der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass.

Touristenschiff kam zur Hilfe

Russische Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen von einer Kollision des Bootes mit einem etwa 25 Meter tiefen Korallenriff. Nach einem Bericht des russischen Telegramkanals Shot brach daraufhin an Bord Panik aus, weil Wasser in den Innenraum des U-Boots gedrungen sei und dieses zu sinken begonnen habe. Es sei zu Rangeleien gekommen, weil Eltern versucht hätten, ihre Kinder zu retten.

Weisse U-Boot auf blauem Meer, Person an Bord.
Legende: Das Boot trägt den Namen «Sindbad». Gemäss Medienberichten handelt es sich um einen sogenannten Halbtaucher mit einem unteren Deck, von dem aus die Unterwasserwelt beobachtet werden kann. (Bild eines Sindbad-U-Boots. Es ist unklar, ob genau dieser Typ in den Unfall involviert ist.) Webseite von Sindbad Submarines

Wegen des hohen Wasserdrucks hätten die Menschen die Orientierung verloren. Zu Hilfe kam demnach ein anderes Touristenschiff. Touristen hätten Menschen in Seenot aus dem Wasser gezogen, schilderte Shot. Gemäss ägyptischen Medienberichten waren 21 Ambulanzen an Rettungseinsatz beteiligt.

Unglück im November 2024

Erst im vergangenen November war ebenfalls im Roten Meer vor Ägypten ein Touristen-Boot mit mehr als 40 Menschen an Bord gesunken. Vier Tote wurden geborgen, sieben Menschen galten als vermisst. Es handelte sich damals um die Motorjacht «Sea Story», die Touristinnen und Touristen zu Tauchplätzen im Roten Meer brachte.

Hohe Sicherheitsauflagen für Touristenfahrten

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U-Bootfahrten für Touristen unterliegen meist hohen Sicherheitsauflagen. Doch das hilft nicht immer.

Der Veranstalter der nun betroffenen Touren in Ägypten besitzt nach eigenen Angaben zwei von weltweit 14 U-Booten, die für touristische Zwecke genutzt werden. Touristen können damit demnach 25 Meter tief in die Unterwasserwelt vor Hurghada tauchen und durch die Bullaugen Korallen und andere Meeresbewohner beobachten.

Ausflüge mit Tauchbooten zu den Korallenriffen im Roten Meer, wo Schwärme verschiedener Fische zu beobachten sind, gehören zu den beliebtesten Beschäftigungen. Viele Hotels werben bei ihren Gästen mit einem unvergesslichen Erlebnis.

Die U-Boote bieten nach Angaben des Veranstalters Platz für 44 Passagiere und die Crew. Gebaut worden seien die Boote in Finnland. Sie seien so konstruiert, dass sie einem Unterwasserdruck bis zu einer Tiefe von 75 Metern standhalten könnten.

Beim Reiseveranstalter Tui ist Ägypten das drittbeliebteste Reiseziel in den Osterferien. 13 Prozent der Feriengäste verbringen ihre Ferien dort, wie das Unternehmen vergangenen Freitag mitteilte. Auch für Russinnen und Russen gehört Ägypten zu den wichtigsten Ferienzielen. Denn Hurghada ist von verschiedenen Städten Russlands mit Direktflügen erreichbar.

SRF 4 News, 27.3.2025, 13 Uhr ; 

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