Die Bedingungen im Aufnahmelager in Idomeni sind für die Flüchtlinge äusserst kritisch. Die Grenzen sind zu, das Camp steht unter Wasser. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) warnte, Kinder könnten in Lebensgefahr geraten. Die Regierung in Athen plant jedoch nicht nicht, das Aufnahmelager in Idomeni gewaltsam zu räumen.
Die griechische Regierung ist sich sicher: Bis Ende der kommenden Woche wird sich die Zahl der Flüchtlinge entscheidend verringern. Dies sagte der stellvertretende griechische Verteidigungsminister Dimitris Vitsas dem griechischen Fernsehsender Skai. Dafür stünden Busse bereit, mit denen die Menschen zu Auffanglagern nach Athen und andernorts reisen könnten, so Vitsas, der den griechischen Krisenstab für die Flüchtlingskrise leitet.
Viele warten noch EU-Gipfel ab
Derzeit ist das Lager in Ideomeni mit 12'000 Migranten bevölkert. Davon haben dem TV-Sender Skai zufolge rund 1000 Menschen das Angebot wahrgenommen, um dem überfüllten, durch Regenfälle völlig vermatschten Lager zu entkommen.
Nach Einschätzung von Dimitris Vitsas warteten viele Migranten jedoch zunächst das Ergebnis des Flüchtlingsgipfels der EU am kommenden Donnerstag ab.
Immer noch hätten die Menschen Hoffnung, dass sich die Grenzen öffnen könnten und wollten deshalb nicht abreisen. Doch der Vize-Koordinator einer von Ärzte ohne Grenzen betriebenen Klinik fand klare Worte: «Die Zustände hier sind unter allen Standards, sie stellen eine Missachtung der menschlichen Würde dar».
Dimitris Vitsas betonte, bis Ende der kommenden Woche werde man in ganz Griechenland Aufnahmemöglichkeiten für bis zu 50'000 Menschen geschaffen haben, so dass auch die Migranten von Idomeni anderweitig untergebracht werden könnten.