Griechenland hat nicht erst seit der Wirtschaftskrise ein Flüchtlingsproblem. Die Migrationsroute nach Europa aus den Langzeit-Krisenregionen Pakistan, Bangladesh, Marokko, Algerien und Irak ist seit jeher stark frequentiert. Dazugekommen sind Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien. Die Situation hat sich nun seit Anfang Jahr verschärft. Vor allem über den Seeweg versuchen immer mehr ihr Glück.
122'899 Flüchtlinge mehr seit 2014
Von Januar bis Juli 2014 erreichten 14'714 Menschen über das Meer griechischen Boden. In der gleichen Zeitspanne sind es 2015 bisher bereits 137'613. Das ist eine Zunahme von 835,32 Prozent innerhalb eines Jahres.
Afghanistan und Syrien lösen Pakistan und Bangladesch ab
In den Jahren 2010 und 2011 stammte ein grosser Anteil der Personen aus Pakistan, Bangladesch, Marokko und Algerien. Ab 2012 änderte sich dies. Syrer machen 2015 rund 63 Prozent der angekommenen Flüchtlinge und Migranten aus, die seit Januar auf dem griechischen Festland oder auf einer Insel angekommen sind. 20 Prozent stammen aus Afghanistan, 4,5 Prozent aus dem Irak.
Knapp 35'000 Syrer nur im Juli
Mit Frühlingsbeginn steigen aufgrund angenehmeren Wetterbedingungen die Flüchtlingszahlen jeweils an. Der Anteil der Kriegsflüchtlinge aus Syrien ist beträchtlich. Im Juli kamen knapp 35'000 in Griechenland an.
Der Landweg ist quasi versperrt
Über 80 Prozent aller Einwanderinnen und Einwanderer, die 2011 illegal in die EU einreisten, taten dies über die griechisch-türkische Grenze – ein grosser Teil davon über das Festland. Heute sind es nur noch rund 1716 Menschen seit Januar.
Denn: Die griechischen Behörden werden seit 2012 von der europäischen Grenzschutzagentur Frontex unterstützt. Beteiligt sind auch Spezialisten des Schweizer Grenzwachtkorps. Die Konsequenz: Flüchtlinge bevorzugen den gefährlicheren Weg über das Meer auf eine der grenznahen Inseln.