Mit einem Aktionsplan wollen die G20 der Weltwirtschaft neuen Schwung verleihen. Dafür hätten die Mitgliedsländer etwa 1000 Einzelmassnahmen zusammengetragen, sagte der australische Finanzminister Joe Hockey.
Mehr Geld für die Infrastruktur
Darin versprechen die G20-Länder unter anderem, mehr Geld für den Ausbau der Infrastruktur auszugeben. Wenn alle Massnahmen vollständig umgesetzt würden, könne das der Weltwirtschaft ein Wachstumsplus von zwei Prozent bis 2018 bescheren, sagte Hockey.
Mehr zum G20-Gipfel
Bisher sind das allerdings nur Ankündigungen. Der Praxistest steht noch bevor. Die Umsetzung dürfte auch durch die aktuellen politischen Krisen erschwert werden. Eine davon, die Ukraine-Krise, dürfte den Gipfel überschatten, auch wenn das Thema auf der offiziellen Agenda der australischen Gastgeber nicht vorgesehen ist.
Die Lage in der Ukraine und die jüngste militärische Eskalation geben Anlass zu grosser Sorge, sagte EU-Ratspräsident Hermann van Rompuy am Rande des Gipfels. Am morgigen Sonntag werde die EU das Thema in Brisbane mit US-Präsident Barack Obama diskutieren. Es müsse eine politische Lösung gefunden werden, betonte van Rompuy. Er drohte Russland mit weiteren Sanktionen, falls Putin seine Zusagen zur Stabilisierung der Situation nicht einhalte.
Merkel trifft Putin
Noch im Verlauf des Tages ist auch ein bilaterales Treffen zwischen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und Putin angesetzt. Allerdings dämpfte Merkel die Erwartungen. Sie rechne nicht mit grossen Fortschritten im Ringen um eine Lösung des Ukraine-Konflikts, sagte sie im Vorfeld.
Der G20-Gipfel ist eigentlich ein Forum, um internationale Finanz- und Wirtschaftspolitik zu diskutieren. Auf dem Programm stehen für Sonntag noch offene Fragen zur Regulierung des Finanzmarktes und zur Steuervermeidung von Konzernen wie Apple oder Starbucks.