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Senegals Truppen in Gambia einmarschiert
Aus Tagesschau vom 20.01.2017.
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Aufatmen in Westafrika Gambia: Alt-Präsident findet neue Bleibe

Nach seinem Rücktritt ist Yahya Jammeh ins Exil nach Äquatorial-Guinea geflogen. Der Weg für Nachfolger Barrow ist frei.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einer 22-jährigen Amtszeit geht der ehemalige Präsident Gambias ins Exil nach Äquatorial-Guinea.
  • In einer Fernsehansprache hatte Yahya Jammeh zuvor seinen Rücktritt bekanntgegeben.
  • Dem Amtsverzicht waren Marathonverhandlungen mit westafrikanischen Staatschefs und die Drohung einer Militärinverention vorausgegangen.

Der langjährige Präsident des westafrikanischen Landes Gambia, Yahya Jammeh, geht nach Angaben von Vermittlern nach Äquatorial-Guinea ins Exil. Ein Flugzeug mit Jammeh an Bord landete jüngsten Medienberichten zufolge bereits in dem westafrikanischen Kleinstaat.

Angesichts einer unmittelbar bevorstehenden Entmachtung durch ausländische Truppen hatte der abgewählte gambische Präsident Yahya Jammeh seinen Amtsverzicht erklärt.

Blutvergiessen unnötig

Er hatte sich in einer Fernsehansprache an das Volk gewandt. Nach Marathonverhandlungen mit westafrikanischen Vermittlern erklärte Jammeh im staatlichen Fernsehen, er habe sich entschlossen, «die Führung des Landes» aufzugeben. Es sei nicht nötig, «dass auch nur ein Tropfen Blut vergossen wird».

Seinen Nachfolger, den im Dezember gewählten Adama Barrow, erwähnte er nicht. Er dankte jenen, die ihn beim Aufbau «eines modernen Gambia unterstützt» hätten. Jammeh hat den westafrikanischen Staat, eines der ärmsten Länder der Welt, seit 22 Jahren mit harter Hand regiert.

Am Donnerstag war eine westafrikanische Eingreiftruppe in Gambia einmarschiert, um den Machtwechsel notfalls zu erzwingen.

Barrow legte bereits Amtseid ab

Barrow hatte seinen Amtseid am Donnerstag in der gambischen Botschaft im Senegal abgelegt. Kurz darauf war eine Eingreiftruppe der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas in Gambia einmarschiert, um den Machtwechsel notfalls zu erzwingen.

Der letzte Vermittlungsversuch, Jammeh zum Einlenken zu bewegen, zog sich von Freitagmorgen bis in die Nacht. Angeführt wurden die Verhandlungen von Guineas Präsident Alpha Condé.

Gambia ist ein Armenhaus

Die militärische Intervention war am Freitagmorgen vor den Vermittlungsgesprächen auf Eis gelegt worden. Hätte Jammeh nicht nachgegeben, wären die Truppen aus Nigeria, Ghana, Togo und dem Senegal nach Banjul marschiert. Trotzdem war es unwahrscheinlich, dass es zu grösseren Kampfhandlungen kommen würde. Die Gesamtstärke der gambischen Streitkräfte liegt etwa zwischen 800 bis 1000 Soldaten.

Die frühere britische Kolonie Gambia gehört nach einem UNO-Index zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Neben der Landwirtschaft ist in dem Staat mit etwa zwei Millionen Einwohnern der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige.

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