Im Wettlauf gegen die Zeit ringen Israel und die Palästinenser um eine langfristige Lösung im Gaza-Konflikt. Seit Montag diskutieren die Konfliktparteien in indirekten Gesprächen unter ägyptischer Vermittlung.
Ägypten spricht sich für eine Verlängerung der Waffenruhe aus. Kais Abdul Karim, Mitglied der palästinensischen Delegation in Kairo, sagte, die Kluft bei den indirekten Gesprächen mit Israel sei immer noch gross. Ohne echte Fortschritte würden die Palästinenser keiner Verlängerung der 72-stündigen Waffenruhe über Mittwoch hinaus zustimmen. Die Verhandlungen heute seien daher «von kritischer Bedeutung».
Die vereinbarte Feuerpause läuft bis 23.00 Uhr (MESZ). Sollte es bis dahin keine Einigung geben, wird ein neuer Ausbruch der Gewalt befürchtet.
Blindgänger fordert fünf Tote
Derweil haben die Palästinenser Israel erneut einen Bruch der Waffenruhe vorgeworfen. Augenzeugen berichteten, ein Schiff der israelischen Marine habe Schüsse auf ein palästinensisches Fischerboot abgegeben.
Das israelische Militär erklärte, ein palästinensisches Motorboot habe versucht, die von der Armee ausgewiesene Zone zu verlassen. Daraufhin seien «Warnschüsse» in die Luft abgefeuert worden.
Im Norden des Gazastreifens sind bei der Explosion eines Blindgängers mindestens fünf Menschen getötet worden. Es gab auch Verletzte. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza hatte die israelische Armee das Geschoss bereits vor einigen Tagen abgefeuert – also noch vor der aktuellen Waffenruhe. Die Rakete war aber nicht explodiert.
Israel fordert in den Verhandlungen die Zusage, dass keine neuen Tunnel über die Grenze gebaut werden. Die Palästinenser verlangen ein Ende der israelischen und ägyptischen Blockade des Küstenstreifens. Die dort herrschende Hamas will ausserdem die Eröffnung eines Mittelmeerhafens durchsetzen.