27,6 Prozent der Griechen sind arbeitslos. Bei den 15- bis 24-Jährigen misst die griechische Statistikbehörde Elstat sogar noch einen höheren Wert. Zwei von drei Jugendlichen haben keine Arbeit. Dies ist der höchste Wert, den Griechenland je gemessen hat. Damit ist die Arbeitslosigkeit mehr als doppelt so hoch wie in der Eurozone mit durchschnittlich 12,1 Prozent.
Die griechische Zentralbank geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit noch bis auf 28 Prozent steigen wird. Erst 2015 sei mit einer Entspannung der Lage zu rechnen. Gründe dafür seien Steuererhöhungen sowie Lohn- und Rentenkürzungen, ohne die die griechische Regierung kein frisches Kapital von den internationalen Geldgebern erhalten hätte.
Tourismusbranche als Lichtblick
Einen Hoffnungsschimmer gibt es trotzdem: 2013 werden 17 Millionen Urlauber in Griechenland erwartet – so viele wie noch nie. Der Tourismus macht etwa 17 Prozent der Wirtschaftsleistung im Land aus. Jeder fünfte Grieche arbeitet in dieser Branche. Durch die Zunahme der Touristen rechnet die Zentralbank in diesem Jahr mit einer Einnahmensteigerung von rund zehn Prozent.
Dies könnte die Zunahme der Arbeitslosen im Land zumindest vorläufig ein wenig dämpfen. Trotzdem ist sich Ökonom Nikos Magginas von der griechischen Zentralbank sicher: «Die wachsende Beschäftigung im Tourismus kann weder den Strukturwandel in vielen anderen Branchen der Wirtschaft noch die schwache Binnennachfrage kompensieren.»