Die fällige Kreditrate von rund 1,6 Milliarden Euro sei am Dienstag nicht eingegangen, teilte der Internationale Währungsfond (IWF) in Washington mit.
Die griechische Regierung unter Alexis Tsipras hatte schon vor einigen Tagen angekündigt, die Kreditrate nicht zahlen zu können. Weil die Eurogruppe am Samstag eine Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland abgelehnt hatte, fehlen dem Staat die nötigen finanziellen Mittel.
Zahlungsausfall noch kein Staatsbankrott
Unmittelbare Konsequenzen drohen Athen offenbar vorerst nicht. Die grossen Ratingagenturen haben angekündigt, den Zahlungsausfall nicht als Staatsbankrott werten zu wollen. Dies, da es sich um einen öffentlichen Kredit handelt und keine privaten Gläubiger involviert sind.
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Wenige Stunden vor Ablauf der Frist hatte Griechenland den IWF noch um einen Zahlungsaufschub gebeten, wie Vize-Premier Yannis Dragasakis im staatlichen Fernsehen erklärte. Ein Sprecher des Währungsfonds bestätigte, dass ein solcher Antrag eingegangen sei. Man werde «zu gegebener Zeit» darüber beraten.
Geldgeber lehnen neues Hilfsprogramm ab
Am Vortag hatte es für kurze Zeit noch so ausgesehen, als könnte es doch noch zu einer Lösung im festgefahrenen Schuldenstreit kommen. Zunächst hatte es Vorstösse der Geldgeber gegeben, die Griechen doch noch zu einem Einlenken zu bewegen. Am Nachmittag schliesslich kam aus Athen die Bitte um ein drittes Hilfsprogramm. Diese wies die Eurogruppe nach einer Telefonkonferenz am Abend aber zurück.