Die hundert grössten Rüstungskonzerne der Welt im letzten Jahr verkauften Kriegsmaterial für 400 Milliarden Dollar. Es ist der dritte Anstieg in Folge.
Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Handel mit Militärgerät um zweieinhalb Prozent, im Vergleich zum Jahr 2002 gar um 44 Prozent, heisst es im Bericht des renommierten Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri.
Deutlich mehr Waffenverkäufe aus Russland
Rüstungsunternehmen aus den USA stehen weiterhin mit grossem Abstand an der Spitze der Sipri-Statistik. Allein sie bestritten im letzten Jahr fast 60 Prozent der weltweiten Waffenverkäufe.
Auffällig ist gemäss den Zahlen des Instituts, wie stark russische Konzerne zulegten. Sie verdrängten mit einem Wachstum von über acht Prozent im letzten Jahr britische Waffenschmieden vom zweiten Platz. Der Anteil Russlands an den weltweiten Waffenverkäufen beträgt nun fast zehn Prozent.
Auch der bundeseigene Schweizer Rüstungskonzern Ruag ist unter den Top 100 der Rüstungskonzerne vetreten. Mit einem Betrag aus Waffenverkäufen von 870 Millionen Dollar liegt dieser aber abgeschlagen auf dem 95. Platz. Zum Vergleich: Das weltweit grösste Rüstungsunternehmen Lockheed Martin Corp. (USA) setzte 2017 mit dem Verkauf von Waffen und Militärdiensten 44'920 Millionen Dollar um.
Türkische Waffenschmieden steigern Umsatz
Dass weltweit immer mehr Rüstungsgüter gehandelt werden, kommt für die Experten des Sipri nicht überraschend. Viele Länder modernisierten ihre Waffensysteme. Auch hätten die Spannungen in bestimmten Weltregionen die Nachfrage nach modernen Waffensystemen steigen lassen.
Besondere Erwähnung findet in dem Bericht die Türkei, deren Rüstungskonzerne ihre Verkäufe im letzten Jahr um ein Viertel steigerten. Das widerspiegle den Willen der Türkei, militärisch vom Ausland unabhängiger zu werden, kommentiert das Friedensinstitut.