- HIV-Forscher weltweit fordern Staaten dazu auf, den Kampf gegen Aids angemessen zu finanzieren.
- Gemäss einer Aktivistengruppe will Donald Trump das Budget für 2018 um 1 Milliarde kürzen.
- Die Zahl der Todesfälle ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. In Osteuropa und Zentralasien stecken sich allerdings mehr Menschen an, als je zuvor.
Internationale HIV-Forscher haben ihre Geldgeber dazu aufgerufen, den Kampf gegen den Aids-Erreger ausreichend zu finanzieren. Im Weissen Haus in Amerika gebe es Überlegungen für Kürzungen, welche das Vorgehen gegen die Epidemie gefährden könnten.
Das sagte Linda-Gail Bekker, die Vorsitzende der Internationalen Aids-Gesellschaft (IAS), am Sonntag zum Auftakt einer wissenschaftlichen Konferenz in Paris. Bis am Mittwoch beraten sich dort rund 6000 Spezialisten.
Trump will eine Milliarde kürzen
Im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit sind die USA laut der Aids-Gesellschaft der grösste Geldgeber. Zwei Drittel der von Regierungen bereitgestellten Gelder kommen von den USA. 2016 gab Washington knapp fünf Milliarden Dollar dafür aus.
Nun soll dieser Betrag um rund eine Milliarde Dollar gekürzt werden, so die Aktivistengruppe Health Gap. Das zeigten Donald Trumps Pläne für das Budget 2018. Der US-Präsident hatte erklärt, er rechne damit, dass andere Geldgeber ihr Engagement erhöhen könnten.
Weltweit 37 Millionen Menschen mit HIV
Schon zu Beginn des Treffens veröffentlichten die Wissenschaftler nun deshalb eine «Pariser Erklärung», in welcher eine ausreichende Finanzierung gefordert wird. Sonst könnte die Epidemie nicht besiegt werden.
«Wir können ohne ein entschlossenes Engagement zur Forschung nicht ehrgeizige internationale Ziele erreichen, lebenslange Behandlung für die mit HIV lebenden 37 Millionen Menschen anbieten und die Epidemie eindämmen», heisst es. Wissenschaftliche Erkenntnisse seien in den vergangenen 30 Jahren die Basis im Kampf gegen das HI-Virus gewesen, das die Immunschwächekrankheit Aids verursacht.
Mehr Infektionen in Osteuropa
«Wir brechen der Epidemie das Rückgrat», resümierte UNAIDS-Direktor Michel Sidibé. Mehr als die Hälfte der weltweit 36,7 Millionen HIV-Infizierten werden demnach mit antiretroviralen Medikamenten behandelt, die den Erreger eindämmen.
Weiter habe sich die Zahl der Todesfälle seit 2005 auf eine Million im Jahr halbiert. Trotzdem gäbe es noch viel zu tun, so Sidibé. So seien beispielsweise HIV-Infektionen in Osteuropa und Zentralasien in den vergangenen Jahren angestiegen.