Der Verbleib Griechenlands in der Eurozone ist aus Sicht des französischen Präsidenten François Hollande eine griechische Angelegenheit. «Über die Eurozone entscheidet allein Griechenland», sagte Hollande im französischen Sender France Inter.
Mit Blick auf einen möglichen Wahlsieg der Linkspartei Syriza, die den Sparkurs aufkündigen und einen Schuldenerlass verhandeln will, sagte Hollande, die griechischen Wähler seien frei, über ihre Regierung zu entscheiden.
Frankreichs Staatschef kündigte für Sonntag ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Strassburg an. Dabei solle es auch um die Zukunft Europas und die deutsch-französischen Beziehungen gehen.
Die deutsche Regierung wies den Vorwurf zurück, sie wolle sich in den laufenden Wahlkampf in Griechenland einmischen. «Wir respektieren die souveräne Entscheidung der griechischen Wähler und warten jetzt einmal ab», sagte ein Regierungssprecher. Er erklärte dazu, er wolle sich zu «spekulativen Szenarien» nicht äussern.
«Schreckgespenst»
Der Chef der griechischen Linkspartei Syriza, Alexis Tsipras, hat die Debatte über einen Euro-Austritt des Landes als Schreckgespenst bezeichnet. Der konservative Regierungschef Antonis Samaras und seine Hinterleute benutzten dieses Schreckgespenst, um die Wähler zu terrorisieren, sagte Tsipras.
Dies werde ihnen nicht gelingen. Seine künftige Regierung werde hart mit den Geldgebern für eine Lockerung der Sparmassnahmen und einen Schuldenschnitt verhandeln, sagte der Oppositionsführer. Die Griechen könnten keine Sozialkürzungen mehr ertragen. Einseitige Massnahmen werde es von seiner Seite nicht geben. «Es sei denn, wir werden dazu gezwungen», fügt Tsipras doppeldeutig hinzu.