Der Kampf gegen die Ausbreitung des Erregers in Westafrika ist dringend: Das haben jetzt auch die höchsten Gremien erkannt. «Die Antwort auf einen Ausbruch von diesem Ausmass muss gleichzeitig schnell und anhaltend sein – wie ein Marathon aber im Sprint», erklärte US-Präsident Barack Obama bei einem Ebola-Gipfel am Rande der alljährlichen UNO-Vollversammlung in New York.
4000 Freiwillige in 24 Stunden
Die Weltbank verdoppelte ihr Budget gegen die Seuche auf 400 Millionen Dollar, die EU und Kanada stockten die Hilfe je um 30 Millionen auf. Jim Yong Kim von der Weltbank erklärte: «100, 200, 400 Millionen Dollar oder vielleicht noch weitaus mehr: Wir müssen alles tun, egal, was es kostet.»
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon stellte befriedigt fest: Innerhalb von 24 Stunden hätten sich bei der UNO 4000 Bewerber für die neugeschaffene Mission gegen Ebola gemeldet. Kommenden Sonntag soll sie vor Ort in Westafrika operativ sein.
Obama erklärte, auch ein US-Militärkommando sei bereit zum Einsatz. Trotz allem tue man immer noch nicht genug. Margaret Chan, die Chefin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte, bevor es besser werde, werde es noch schlimmer.
«Es ist eine Katastrophe»
Die per Video zugeschaltete liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf sprach davon, wie schwer es den Betroffen selber falle, umzudenken. Die Menschen hätten Angst und seien wütend, dass sie – entgegen der Tradition – Distanz halten müssten zu einer blutenden Mutter, einem sich übergebenden Kind.
Am Ende der Debatte meinte Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius nur: «Es ist eine Katastrophe.» Zumindest diese Botschaft ist mit dem Ebola-Gipfel ganz oben angekommen.