In Italien könnten dieses Jahr nach Ansicht der Behörden möglicherweise weniger Bootsflüchtlinge ankommen als ursprünglich angenommen. Statt der erwarteten gut 200'000 Menschen sollen demnach einige Zehntausend weniger die italienische Küste erreichen.
«Der Trend wird es uns vielleicht erlauben, unter unserer nationalen Planung zu bleiben», sagte der für Migration zuständige Präfekt Mario Morcone. «Stattdessen scheint der Trend auf einer Linie mit dem vergangenen Jahr zu liegen», sagte er. 2014 waren insgesamt etwa 170'000 Bootsflüchtlinge in Italien angekommen.
Griechenland löst Italien ab
«Bis zum 21. Juli hatten wir etwa genauso viele Ankünfte wie im vergangenen Jahr, 85'361 Personen», sagte Morcone, der im italienischen Innenministerium die Abteilung für Migration leitet, vor dem Abgeordnetenhaus in Rom.
Ursprünglich hatten die Behörden erwartet, dass in diesem Jahr erstmals mehr als 200'000 Migranten über das Mittelmeer nach Italien kommen könnten. Die Vereinten Nationen hatten Anfang Juli erklärt, Griechenland habe Italien als erstes Ziel auf europäischem Boden für Bootsflüchtlinge abgelöst.