Kroatien ist bereit für den EU-Beitritt am 1. Juli. Das hat die EU-Kommission dem südosteuropäischen Land bestätigt.
«Kroatien hat hart gearbeitet und das Reformtempo beibehalten», erklärte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle. Das Land müsse jedoch Staat und Wirtschaft noch weiter reformieren, um die Standards der EU zu erfüllen, heisst es im Bericht.
Knackpunkte sind etwa überlastete Gerichte und die Korruption. Laut SRF-Korrespondent Walter Müller wurden in diesen Bereichen zwar Fortschritte gemacht, noch bleibe aber viel zu tun. So verfüge Kroatien in vielen Bereichen nun über EU-konforme Gesetze. Diese müssten nun aber auch noch entsprechend angewandt werden, meint Müller.
Der Vertrag zum EU-Beitritt ist seit Dezember 2011 unterzeichnet. Mehrere nationale Parlamente der EU-Staaten müssen noch zustimmen.
Keine Ausnahmeregelungen für kroatische Beschäftigte
Kroatien ist das erste neue Land in der EU seit der Aufnahme Rumäniens und Bulgariens 2007. Mit den übrigen EU-Aspiranten auf dem Balkan – Serbien, Mazedonien, Bosnien, Montenegro, Albanien und Kosovo – laufen bisher noch keine Beitrittsverhandlungen.
Kroaten werden sofort das Recht erhalten, in anderen EU-Staaten zu arbeiten, falls dafür keine Fristen vereinbart werden. In EU-Kreisen hiess es, bisher habe kein Land einen Antrag auf eine solche Beschränkung gestellt.