Michael Bloomberg ärgere sich über die Dominanz von Donald Trump im republikanischen Feld und sei besorgt über Stolpereien der Kandidatin Hillary Clinton sowie den Aufstieg ihres Gegenbewerbers Bernie Sanders auf der demokratischen Seite, schreibt die «New York Times» am Wochenende.
Demnach hat Bloomberg bereits Berater angewiesen, einen Plan für eine mögliche Bewerbung zu entwerfen. In Gesprächen mit Freunden und Verbündeten habe er angedeutet, dass er bereit sei, mindestens eine Milliarde Dollar aus seinem eigenen Vermögen für den Wahlkampf aufzuwenden.
Entscheid für Frühling angekündigt
Wie es weiter heisst, hat sich Bloomberg eine Frist bis Anfang März für eine endgültige Entscheidung gesetzt. Eine persönliche Stellungnahme Bloombergs gab es zunächst nicht.
Bloomberg war einst Demokrat, wurde dann Republikaner und ist seit 2007 parteilos. Er hatte bereits früher wiederholt an eine Kandidatur gedacht. Doch war er stets zur Einsicht gelangt, dass er keine Siegesaussichten habe.
Ein Szenario
Diesmal sehe er jedoch im Fall einer bestimmten – wenn auch derzeit eher unwahrscheinlichen Konstellation - eine Chance, schreibt die Zeitung: Wenn die Republikaner sich für den populistischen Trump oder den extrem religiös-konservativen Ted Cruz und die Demokraten für den selbsterklärten Sozialisten Sanders als Spitzenkandidaten entschieden. Dann hoffe Bloomberg, als moderaterer Bewerber den Fuss in die Tür zu bekommen.
Allerdings gilt es nach wie vor als wahrscheinlich, dass Clinton die demokratische Spitzenkandidatur ergattert. Auch hat es bisher noch nie ein unabhängiger Bewerber ins Weisse Haus geschafft.
Der Gründer der Finanzdaten-Agentur Bloomberg war von 2002 bis 2013 für drei Amtszeiten Bürgermeister von New York. Danach durfte er nicht erneut kandidieren.