Der Fifa-Kongress hat in Zürich umfangreiche Reformen verabschiedet. Das Paket, das unter anderem eine Machtbeschränkung für den Präsidenten und die Exekutivmitglieder vorsieht, erhielt die notwendige Drei-Viertel-Mehrheit der Delegierten. Insgesamt stimmten 179 von 207 Verbänden für die Reformen.
«Eine Botschaft der Einheit»
«Wir müssen eine Botschaft an die Welt richten, eine Botschaft der Einheit», sagte Interimspräsident Issa Hayatou, der den gesperrten und scheidenden Amtsinhaber Sepp Blatter vertrat. Der Kameruner schwor die Landesverbände auf die notwendigen Umstrukturierungen ein. «Die Fifa beginnt ihre Reise mit dem Ziel, Vertrauen wieder herzustellen.»
Mit der Reform will der Weltverband die politische von der ökonomischen Entscheidungsebene trennen. Zudem gilt für den Fifa-Präsidenten und die Mitglieder des neuen Councils, das das umstrittene Exekutivkomitee ablösen soll, eine Beschränkung auf drei Amtszeiten à vier Jahre. Sie müssen sich vor Amtsantritt einem externen Integritätscheck unterziehen, ihre Gehälter werden offengelegt.
Die Eckpunkte der Fifa-Reform
- Der Präsident Er soll in der Hauptsache nur noch repräsentieren, erhält aber Sitz und Stimme im neuen Council. Schlägt den Generalsekretär vor. Integritätscheck erforderlich. Die Amtszeit ist auf maximal zwölf Jahre begrenzt.
- Council Es dient als Aufsichtsrat und ersetzt das Exekutivkomitee. Hat 37 Mitglieder (bisher 25). Genehmigt operative Entscheidungen. Integritätscheck erforderlich. Amtszeit: Maximal zwölf Jahre.
- Der Generalsekretär Bestimmt künftig das Alltagsgeschäft. Wird vom Council gewählt und kontrolliert. Muss sich auch vor der Abteilung für korrekte Unternehmensführung bei der Fifa verantworten.
- Administration Nur noch neun statt 26 ständige Kommissionen. Nicht mehr für alle 209 Fifa-Mitglieder gibt es Posten, stattdessen sollen die Hälfte der Kommissionsmitglieder externe Experten sein.
- Kontrolle Ethikkommission und juristische Gremien wie die Disziplinarkommission werden komplett unabhängig und extern besetzt.
- Frauen Jede Konföderation entsendet mindestens eine Frau ins Council. Die Gleichberechtigung der Geschlechter steht nun in den Statuten.
- Menschenrechte Die Wahrung der Menschenrechte wird als Ziel in die Statuten aufgenommen.
- Demokratie Für Kontinentalverbände werden demokratische Grundregeln in Statuten und unabhängige juristische Institutionen Pflicht.