2002
Der Atomstreit schwelt seit 2002. In diesem Jahr tauchen erste Hinweise auf ein mögliches geheimes Atomprogramm Teherans auf.
2003
Der Iran erklärt sich bereit, die Urananreicherung und die Wiederaufbereitung von Brennstäben auszusetzen. Teheran unterzeichnet das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag, das der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) uneingeschränkten Zugang zu allen Atomanlagen des Landes gestattet.
2005
Die Gespräche mit den Vertretern Deutschlands, Frankreichs und Grossbritannien geraten ins Stocken, nachdem der Iran seien Anlage zur Uranumwandlung in Isfahan wieder in Betrieb genommen hat.
2006
Der Iran nimmt die Urananreicherung wieder auf und wendet das Zusatzprotokoll nicht mehr an. Der UNO-Sicherheitsrat verhängt erste Sanktionen gegen Teheran. Später folgen weitere Strafmassnahmen.
2008
EU-Chefdiplomat Javier Solana macht dem Iran im Namen der 5+1-Gruppe (die UNO-Vetomächte USA, Grossbritannien, Frankreich, Russland, China sowie Deutschland) ein neues Angebot zur Kooperation. Die Führung in Teheran lehnt einen Verzicht auf Urananreicherung aber weiterhin ab.
2009
Bei neuen 5+1-Gesprächen stimmt der Iran grundsätzlich der Möglichkeit zu, Uran im Ausland anzureichern. Teheran spielt jedoch auf Zeit und lässt auch eine Frist der IAEA dafür verstreichen.
2011/2012
In Istanbul wird eine weitere Runde der Gespräche des Irans mit der 5+1-Gruppe auf unbestimmte Zeit vertagt. Nach mehr als einem Jahr werden, erneut in der türkischen Grossstadt, die Gespräche wieder aufgenommen. Weitere Treffen in Moskau und im kasachischen Almaty folgen.
2013
Neue Verhandlungen in Genf münden in eine Übergangslösung. Der Iran muss sein Atomprogramm zunächst für sechs Monate auf Eis legen. Im Gegenzug sollen erste Sanktionen gelockert werden.
Anfang 2014
Erstmals ergreift Iran überprüfbare Massnahmen, um sein Atomprogramm in wichtigen Teilen zurückzufahren. Im Gegenzug lockern die USA und die EU erste Sanktionen. In Wien treffen sich erneut die 5+1-Gruppe und der Iran.
September 2014
Am Rande der UN-Vollversammlung in New York, an der auch der iranische Präsident Hassan Rohani teilnimmt, gibt es neue Verhandlungen des Irans mit der 5+1-Gruppe.
November 2014
In Wien scheitert eine neue Gesprächsrunde. Die Verhandlungen gehen aber weiter. Bis Mitte 2015, so der Vorsatz, soll eine umfassende Einigung gefunden werden.
März 2015
Die IAEA und Teheran verhandeln wieder in Lausanne, um bis Monatsende eine vorläufige Einigung zu erzielen. Die Gespräche – verhandelt wird sowohl bilateral als auch in grosser Runde der Aussenminister – sind aber bei Ablauf der Frist noch nicht abgeschlossen.
April 2015
Am 2. April einigen sich die Parteien auf die grundlegenden Elemente des weiteren Vorgehens. Der Iran wird klare Einschränkungen im Nuklearbereich hinnehmen, die USA und die EU heben dafür die Sanktionen auf. Die Details der nächsten Schritte sollen plangemäss bis am 30. Juni stehen.
Juli 2015
Der Atomstreit mit dem Iran wird nach langjährigem diplomatischen Ringen beigelegt. Die UNO-Vetomächte, Deutschland und der Iran erzielen am 14. Juli in einem mehr als zweiwöchigen Verhandlungsmarathon in Wien eine historische Einigung. Diese ermöglicht dem Iran die zivile Nutzung von Atomkraft, verbietet ihm aber Atomwaffen.
September 2015
Im US-Senat scheitert eine Blockade des umstrittenen Atomabkommens mit dem Iran bereits im ersten Anlauf. Die Republikaner verfehlten die nötige Mehrheit für einen Gesetzentwurf, der die internationale Vereinbarung mit Teheran ablehnen sollte.
Dezember 2015
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) stellt die Ermittlungen um die frühere Atomwaffenforschung im Iran ein. Damit rückt die Aufhebung der westlichen Wirtschaftssanktionen in greifbare Nähe. Der abschliessende IAEA-Bericht hält fest, dass die Islamische Republik vor 2009 an Nuklearwaffen geforscht habe. Demnach stand Teheran aber nie kurz vor dem Bau einer Atombombe.
Stand der Infografik: 2013