Das mächtigste UNO-Gremium, der Sicherheitsrat, war um Mitternacht (Ortszeit) in New York zu einer eilig einberufenen Sondersitzung zusammengetreten.
Kurz darauf wurde eine Erklärung abgegeben: «Der Sicherheitsrat fordert die vollständige Beachtung des internationalen Rechts, einschliesslich des Schutzes der Zivilisten, und wiederholt seine Forderung nach Schritten zum Wohlergehen der Zivilisten», heisst es in dem Papier.
Der Rat sei «tief besorgt» wegen der Verschärfung der Situation und des Todes von Zivilisten. Er unterstützte zugleich die Friedensbemühungen Ägyptens, von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und der USA.
Trotz UNO-Aufruf: Angriffe gehen weiter
Nach einem nächtlichen Abflauen der Gewalt kam es am Montagmorgen wieder zu einem Schlagabtausch zwischen beiden Seiten.
Die israelische Armee beantwortete einen Raketenangriff aus dem Gazastreifen mit Artilleriefeuer. Der Abschussort in Beit Lahia im nördlichen Teil des Palästinensergebiets sei beschossen worden, bestätigte eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv.
Anschliessend griff die Armee nach eigenen Angaben zwei verborgene Raketenabschussrampen sowie angebliche Waffenschmieden im Norden und Zentrum des Gazastreifens an. Danach feuerten militante Palästinenser wiederum vier Raketen auf Israel ab.
Auch ägyptische Armee greift ein
Armeesprecher Moti Almos sagte, die Truppen würden weiter Tunnel zerstören. «Wenn es Angriffe gibt, reagieren sie.» Auch Ägyptens Armee zerstörte Schmuggler-Tunnel zum Gazastreifen. 14 dieser Röhren seien unpassierbar gemacht worden, verlautete aus Sicherheitskreisen.
Die staatliche ägyptische Zeitung «Al-Ahram» schrieb unter Berufung auf das Militär, dass seit Ende 2012 von ägyptischer Seite mehr als 1600 Schmugglertunnel zerstört worden seien.
Nach einer ersten Weigerung hatte die Hamas am Sonntagnachmittag eine 24-stündige Waffenruhe erklärt, die Israel jedoch nicht offiziell akzeptierte.
1000 tote Palästinenser – 43 tote Israelis
Seit Beginn der Offensive vor drei Wochen sind mehr als 1000 Palästinenser getötet und über 6000 weitere verletzt worden. Auf israelischer Seite kamen 43 Soldaten und drei Zivilisten um.