Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) hat Hilfsorganisationen erlaubt, vier neue Grenzübergänge und weitere Routen innerhalb des Landes zu nutzen. Demnach soll die Bevölkerung in von Rebellen kontrollierten Gebieten von der Türkei, Irak und Jordanien aus mit Hilfsgütern versorgt werden.
Dazu sollen Konvois auch ohne Zustimmung der syrischen Regierung vier Grenzübergänge in das Bürgerkriegsland passieren dürfen. Syrien hat allerdings vor solchen Transporten gewarnt und gedroht, sie als Angriff zu werten.
Mit der Hilfe sollen drei Millionen Menschen vor allem in belagerten Regionen mit Nahrung und Medizin erreicht werden. Das mächtigste UNO-Gremium beklagt in der einstimmig angenommenen Resolution zugleich, dass der Ruf nach Schutz der Zivilisten und Zugang für Helfer nicht gehört worden sei.
Millionen von Syrern brauchen Hilfe
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüsste die Resolution. Mindestens 10,8 Millionen Menschen bräuchten Hilfe, jetzt könne viel direkter geholfen werden. Die UNO-Hilfsorganisationen würden die Resolution sofort umsetzen.
«Diese Resolution wird Millionen Leben retten», hiess es von der britischen Mission. Endlich könnten Menschen erreicht werden, zu denen es seit zum Teil Jahren keinen Zugang gab. Auch die französische Vertretung sprach von der «Hoffnung, die schlimmste humanitäre Katastrophe seit 1945 lindern zu können». Seit März 2011 seien 170'000 Menschen getötet worden.
Auch internationale Hilfsorganisationen begrüssten die Resolution. Das sei ein diplomatischer Durchbruch, der jetzt von den Helfern mit Leben erfüllt werden müsse, hiess es aus einer Koalition von 34 Hilfsorganisationen.
Die humanitäre Situation werde von Tag zu Tag schlechter – auch wegen der Blockade des Sicherheitsrates. «Untätigkeit hat so viele Menschenleben gekostet. Es ist Zeit, die Ideale einer internationalen Gemeinschaft endlich umzusetzen», sagte der Vorsitzende des Verbundes, Grossbritanniens Ex-Aussenminister David Miliband.