Zwischenresultaten zufolge haben Bernie Sanders und Donald Trump im Rennen um die Kandidatur fürs Weisse Haus die Vorwahl im US-Bundesstaat New Hampshire deutlich gewonnen. Die beiden Anti-Establishment-Kandidaten lagen bereits in den Umfragen vor der Wahl klar vorne.
Der 74-jährige Sanders setzte sich deutlich gegen seine parteiinterne Rivalin Hillary Clinton durch: Nach Auszählung von knapp 90 Prozent der Stimmbezirke erreicht Sanders 60 Prozent, Clinton gut 38 Prozent der Stimmen.
Clinton erkannte die Niederlage an und gratulierte Sanders zu seinem Sieg. Sie zeigte sich dennoch zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Wahlkampfes. «Wir werden jetzt für jede Stimme in jedem Staat kämpfen», sagte Clinton am späten Abend in Hooksett, New Hampshire.
Sanders betonte in seiner Rede zum Wahlsieg seine Position als Aussenseiter, der sich fern vom Establishment auch für den «einfachen» Bürger einsetzt: «Wir haben eine Botschaft gesandt, deren Echo von Washington bis zur Wall Street zu hören sein wird, von Maine bis nach Kalifornien. Und sie heisst: Die Regierung unseres Landes gehört allen Menschen, und nicht nur einer Handvoll Superreichen.»
Trump triumphiert bei den Republikanern
Clinton hatte bei der ersten Vorwahl in Iowa nur hauchdünn gegen Sanders gewonnen. Wie in Iowa ging es jedoch auch in New Hampshire nur um vergleichsweise wenige Delegierte für den Parteitag im Sommer. Die frühere Aussenministerin gilt landesweit weiterhin als Favoritin.
Bei den Republikanern kommt es zu einem klaren Sieg des New Yorker Immobilienmoguls Donald Trump. Nach knapp 90 Prozent der ausgezählten Wahlkreise erreicht Trump 35,1 Prozent der Stimmen. Auf dem zweiten Platz folgt John Kasich mit knapp 16 Prozent der Stimmen. Der Governeur aus Ohio konnte damit als Kandidat des republikanischen Establishments Boden gutmachen.
Ted Cruz, der sich bei den Republikanern in Iowa durchgesetzt hatte, liegt mit 11,6 Prozent der Stimmen auf dem dritten Platz; knapp vor Jeb Bush, der auf 11,1 Prozent kommt. Marco Rubio, in Iowa noch überraschender Dritter, rangiert mit 10,6 Prozent der Stimmen auf dem fünften Platz.
Trump dankte seinen Anhängern in Manchester: «Vergesst das niemals: Mit Euch hat es angefangen!» Die weiteren republikanischen Kandidaten Chris Christie, Ben Carson und Carly Fiorina müssen nach erneut enttäuschenden Resultaten ihre Wahlchancen überdenken.
Hohe Wahlbeteiligung in New Hampshire
Bei der Wahlbeteiligung in dem Bundesstaat im Nordosten der USA zeichnete sich ein neuer Rekord ab. New Hampshire ist nach Iowa der zweite Bundesstaat, in dem die Demokraten und die Republikaner ihre Präsidentschaftskandidaten bestimmen.
Mit den Vorwahlen sieben die Parteien ihre Kandidaten aus. Bei den Demokraten sind mit Sanders und Clinton nur noch zwei Bewerber im Rennen. Das Feld der Republikaner ist mit acht ernsthaften Kontrahenten derzeit deutlich grösser.
Im Sommer werden die jeweiligen Kandidaten an grossen Parteitagen offiziell nominiert. Die Präsidentschaftswahl selbst findet am 8. November statt.