Im Kampf gegen den Klimawandel gibt die EU-Kommission den Mitgliedsländern erstmals nationale Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasen vor. Es dürfte darüber harte Verhandlungen unter den Ländern geben, auch das EU-Parlament muss zustimmen.
Polen dürfen auf Kohle setzen
Die ambitioniertesten Ziele haben Schweden und Luxemburg erhalten: Sie sollen den Ausstoss von klimaschädlichen Stoffen bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 2005 verringern. Polen hat nur eine Vorgabe zur Verringerung von sieben Prozent aus Brüssel bekommen. Das Land ist weniger wirtschaftsstark und auf klimaschädliche Kohlekraftwerke angewiesen. Gar nicht reduzieren muss Bulgarien, wie aus den am Mittwoch in Brüssel präsentierten Plänen hervorgeht.
Die Vorgaben basieren auf der Annahme, dass Grossbritannien Teil der EU ist. Gehört das Vereinigte Königreich nicht mehr zu der Union, müssen womöglich andere Mitgliedsländer grössere Lasten zum Erreichen der Klimaziele schultern. Grossbritannien setzt vor allem auf Atomkraft. Es soll die Treibhausgase um 37 Prozent kappen.
«Gerecht, flexibel und realistisch»
EU-Energiekommissar Miguel Arias Canete sagte, die verbindlichen nationalen Ziele seien gerecht, flexibel und realistisch. Sie würden die richtigen Anreize setzen, um Investitionen in Sektoren wie Landwirtschaft, Gebäude und Abfallwirtschaft anzuschieben.