Iranische Kampfjets haben nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums Stellungen der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) im Osten des Irak angegriffen. Washington habe entsprechende Hinweise, sagte Pentagonsprecher John Kirby. Bei den eingesetzten Maschinen handle es sich um F-4-Phantom-Kampfjets.
Der Pentagon-Sprecher erklärte zudem, die USA stimmten sich im Kampf gegen den IS nicht mit Teheran ab. Es sei Sache der irakischen Regierung, den Luftraum des Landes zu verwalten.
«Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Iran in einer so sensiblen Geschichte mit den USA kooperiert», meint denn auch SRF-Auslandredaktor Fredy Gsteiger. Vielleicht gebe es inoffizielle Absprachen, aber mehr ganz sicher nicht. Denn sonst würde das die gesamte antiamerikanische Politik, die der Iran seit Jahrzehnten verfolgt, in Frage stellen.
Grosse symbolische Wirkung
Der Iran allerdings bezeichnet die Darstellung des Pentagon als «nicht genau, daher auch nicht korrekt». Eine iranische Sprecherin sagte: «Unsere Strategie (zur Bekämpfung des IS) hat sich nicht geändert.» Ein klares Dementi gab sie jedoch nicht ab.
Teherans Strategie stützt sich bisher offiziell auf die militärische Beratung der irakischen Streitkräfte, nicht auf direkte Einsätze. Nun würden auch noch Luftschläge hinzukommen, die vor allem eine symbolische Wirkung hätten, so Gsteiger. Denn «sie sind ein sichtbares Signal dafür, dass nun ein weiteres muslimisches Land gegen IS kämpft.»
Ohne Bodentruppen kein Sieg
«Militärisch gerät der IS jetzt im Osten wie im Westen unter Druck.» Wie hoch der aber tatsächlich ausfalle, werde von Dauer und Ausmass der Luftschläge abhängen, so der SRF-Redaktor.
Bisher seien die Auswirkungen der westlichen Luftangriffe auf die Stützpunkte der IS eher begrenzt gewesen. «Die meisten Experten sind sich deshalb sicher, dass eine nachhaltige Zerstörung des IS mit Luftschlägen allein nicht möglich ist.» Dazu bedürfe es grösserer militärischer Bodenoprationen.