Der Vormarsch des Isis geht auch in Syrien weiter. Im Osten haben die Truppen eines der grössten Ölfelder des Landes besetzt. Das Ölfeld Al-Omar konnten sie kampflos von ihren sunnitischen Rivalen, der Al-Nusra-Front, übernehmen.
Konkurrenzierende Milizen
Erst letzten November hat sich die Al-Nusra-Front – ein Ableger der al-Kaida – das Gebiet von den Regierungstruppen von Baschar al-Assad erkämpft. Die syrische Regierung verlor damals eine ihrer wichtigsten Energie- und Einnahmequellen. Die erneute Übernahme des Ölterminals durch den Isis zeigt den Bruch zwischen den beiden dschihadistischen Milizen.
Mittlerweile hat der Isis einen grossen Teil Ostsyriens unter seiner Kontrolle. Das Gebiet erstreckt sich von der türkischen Grenze und den östlichen Rändern Aleppos bis weit in den Irak hinein. Die Region ist mehr als fünfmal so gross wie der Libanon.
Regierung fast zurückgedrängt
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sei nur noch der Ort Deir al-Sor mit seinem Flughafen und einige Dörfer unter der Kontrolle der Regierung. Laut der Organisation würden sich auch vermehrt sunnitische Stämme dem Isis anschliessen.
Die Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (Isis) hatte am vergangenen Sonntag ein islamisches Kalifat in den beiden Ländern ausgerufen. Zugleich benannte sich die Gruppe in «Islamischer Staat» um.