Als Reaktion auf einen Raketenbeschuss hat die israelische Luftwaffe einen Angriff im Gazastreifen geflogen. Beschossen worden sei eine «Terroreinrichtung» der radikalislamischen Hamas im Norden des Küstengebiets, teilte Armeesprecher Peter Lerner am frühen Montagmorgen mit. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.
Zuvor war nach Angaben des israelischen Armeesprechers eine Rakete aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert worden. Berichte über Verletzte habe es nicht gegeben.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon teilte mit, er sei sehr besorgt, dass die Vorfälle Vorzeichen eines «gefährlichen Abgleitens hin zur Eskalation» seien. Es beunruhige ihn auch, dass militante palästinensische Gruppen die tödlichen Anschläge vom Wochenende gelobt hätten.
Mindestens sieben Tote bei Attacken seit Donnerstag
In der Nacht zum Sonntag hatte ein Mann in Jerusalem einen 15-jährigen Israeli niedergestochen und verletzt und war dann von Polizisten erschossen worden. Nur wenige Stunden zuvor hatte ein Palästinenser in der Altstadt zwei Israelis mit einem Messer tödlich verletzt. Der Mann wurde ebenfalls von Polizisten erschossen. Am Donnerstag hatte ein mutmasslich palästinensischer Täter im Westjordanland ein jüdisches Elternpaar erschossen.
Wegen eines Streits um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem hatte es bereits zuvor immer wieder Konfrontationen zwischen Israelis und Palästinensern gegeben. Israel verbot Palästinensern aus dem Westjordanland am Sonntag für zwei Tage den Zutritt zur Jerusalemer Altstadt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu traf sich am Sonntag nach Angaben seines Sprechers mit führenden Behördenvertretern, um über Sicherheitsmassnahmen zu beraten.
Netanjahu verkündet Kampf «bis zum Tod»
In einer Videobotschaft kündigte der israelische Regierungschef am Sonntagabend neue harte Massnahmen gegen Attentäter an – unter anderem will Netanjahu den Abriss «von Häusern von Terroristen» beschleunigen. Er habe angeordnet, dass die Verantwortlichen Massnahmen treffen, «um Terror zu verhindern und um Attentäter abzuschrecken und zu bestrafen». Netanjahu kündigte einen erbitterten Kampf «bis zum Tod» gegen «den palästinensischen Terrorismus» an.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte sich am Mittwoch von den Friedensverträgen mit Israel losgesagt.