Amokläufe und Schiessereien sorgen in den USA regelmässig für Entsetzen. Kritiker sagen: Es sind so viele, weil so viele Waffen im Umlauf sind. Ein paar Fakten.
In den USA sind mehr Waffen in Privatbesitz als in jedem anderen Land der Welt - von 100 Einwohnern haben statistisch gesehen fast 89 eine Handfeuerwaffe oder ein Gewehr. Die Besitzer? Zum grossen Teil weisse, verheiratete Männer über 55 Jahre, wie eine 2015 im Fachjournal «Injury Prevention» vorgestellte Studie ergab.
Nach Angaben der Organisation Action on Armed Violence sind landesweit rund 270 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz. Andere Statistiken gehen sogar von bis zu 310 Millionen aus.
Das Waffenrecht ist in den USA von Staat zu Staat verschieden. Es gibt ein Durcheinander nationaler, einzelstaatlicher und kommunaler Vorschriften.
Seit dem 1. Januar 2016 ist in Texas sogar das sichtbare Tragen von Schusswaffen erlaubt, auch bei der Arbeit, beim Einkaufen oder im Restaurant. Geschäfte und Restaurants dürfen allerdings Kunden mit offen getragenen Waffen den Zutritt verwehren.
Das «Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen» war 1791 im zweiten Zusatzartikel zur Verfassung verbrieft worden. Das Prinzip galt lange ohne grössere Einschränkungen.
Der Oberste Gerichtshof sprach 2008 den Bürgern ein Grundrecht auf Waffenbesitz zu. Die Richter erklärten ein Gesetz in der Hauptstadt Washington für verfassungswidrig, das Handfeuerwaffen im Besitz von Privatbürgern verboten hatte. 2010 kippte das Gericht auch das strikte Waffenverbot in Chicago (Illinois). Die Urteile wurden als Sieg der einflussreichen Organisation der US-Waffenbesitzer (National Rifle Association, NRA) gewertet.
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