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International Jeder zweite Flüchtling ist minderjährig

Die Zahl ist gewaltig: 50 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Das ist mehr als die ganze Bevölkerung Spaniens – und so viele wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr. Und es kommen laufend neue dazu. Viele von ihnen sind unter 18.

Weltweit wurden im letzten Jahr 50 Millionen Flüchtlinge gezählt. 46 Prozent dieser Vertriebenen waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Das gaben Regierungen, NGOs und das UNO-Flüchtlingswerk UNHCR zum heutigen Weltflüchtlingstag bekannt.

Zwei Drittel sind allein

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58'000 Flüchtlinge haben laut der Kinderschutzorganisation «Save the Children» in diesem Jahr Italien erreicht. 9000 davon waren minderjährig. Lediglich ein Drittel von ihnen war von Erwachsenen begleitet. Die anderen waren allein unterwegs, geht aus einem Bericht zum Weltflüchtlingstag hervor. Die meisten stammten aus Syrien.

Das sei ein neuer Rekord, sagt Susin Park, Leiterin des UNHCR-Büros der Schweiz. Alle vier Sekunden müsse jemand Neues flüchten – als Folge zahlreicher Konflikte: in Zentralafrika und Mali, in der Ukraine, im Südsudan und natürlich in Syrien. «Allein in Syrien sind über neun Millionen Menschen auf der Flucht», präzisiert sie.

Beschwerliche Flucht zu Fuss

Gerade bei Konflikt- und Gewaltsituationen seien es vor allem die jungen Menschen, die sich auf den Weg machen. «Ältere Menschen sagen sich vielleicht eher, ich komme von hier, ich will hier sterben», beschreibt Park. Denn es seien oft schwierige Fluchtwege, die die Flüchtlinge in Angriff nehmen müssten.

Sie erfahre immer wieder von jungen Frauen, die mit Kleinkindern und Babys auf dem Arm tage-, teilweise wochenlang gelaufen seien. «Hochschwangere, die gebären, sobald sie über die Grenze kommen», erzählt Park. Das seien sehr schwierige Situationen.

Sie rühmt aber auch die grosse Solidarität anderer Länder: «Libanon zum Beispiel hat so viele Flüchtlinge aufgenommen, dass mittlerweile jeder Vierte dort Syrer ist.» Und es kommen immer mehr. Mit der jüngsten Eskalation im Irak ist zu befürchten, dass die Anzahl Flüchtlinge noch weiter steigt.

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