Die arabische Militärkoalition beendet nach knapp vier Wochen ihre Luftangriffe auf Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen. Der Einsatz werde um Mitternacht auf Bitten der jemenitischen Regierung und des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi eingestellt. Dies sagte ein Sprecher der Militärkoalition.
Die militärischen Ziele seien erreicht worden, die Allianz konzentriere sich auf eine politische Lösung des Konflikts. Die Gefährdung für Saudi-Arabien und seine Nachbarstaaten sei erfolgreich abgewendet worden, erklärte das saudiarabische Verteidigungsministerium. Die schweren Waffen und Raketen im Besitz der Huthis und ihrer Verbündeten seien zerstört worden.
Neue Mission beginnt
Mit der neuen Mission «Wiederherstellung der Hoffnung» beginne nun die nächste Phase des Einsatzes, hiess es in einer Erklärung der Militärallianz. Der Fokus liege dabei auf einer politischen Lösung des Konflikts, der humanitären Hilfe sowie der «Bekämpfung des Terrorismus» im Jemen.
Die Seeblockade durch Kriegsschiffe der Koalition werde aber aufrecht erhalten. Ausserdem würden die Huthis auch künftig attackiert, falls Truppenbewegungen zu beobachten sein.
Wenige Stunden zuvor hatte Saudi-Arabien noch weitere Truppen für einen möglichen Einsatz gegen die Huthi-Rebellen mobilisiert. Die hauptsächlich aus Bodentruppen bestehende Nationalgarde stehe bereit, um «an der Seite der anderen Truppenteile» zu kämpfen, sagte der zuständige Minister.
US-Marine erhöht Präsenz
Die USA erhöhten derweil die Präsenz ihrer Kriegsmarine im Arabischen Meer. Der Flugzeugträger «USS Theodore Roosevelt» und die «USS Normandy» seien angesichts der verschlechterten Sicherheitslage in die Region entsandt worden, sagte Pentagon-Sprecher Steven Warren. Die Marine beobachte auch einen Konvoi iranischer Schiffe. Diese werden verdächtigt, Waffen für die schiitischen Huthi-Rebellen zu transportieren.
Die von Riad angeführte arabische Militärallianz flog seit dem 26. März nach eigenen Angaben mehr als 2000 Angriffe auf die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee. Diese liefern sich seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.
Dieser war im Februar aus der Hauptstadt Sanaa in die südliche Hafenstadt Aden geflohen. Als die Rebellen Mitte März auf Aden vorrückten, setzte sich Hadi nach Saudi-Arabien ab und bat das Königreich um militärische Hilfe.
Fast 1000 Tote in einem Monat
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bei den Gefechten im Jemen in den vergangenen vier Wochen fast tausend Zivilisten und Kämpfer getötet und etwa 3500 weitere verletzt.