Juan Carlos wurde im November 1975 gekrönt. Ihm haftete der Ruf an, ein Zögling des Diktators Francisco Franco zu sein, der ihn zu seinem Nachfolger als Staatschef erkoren hatte. Der Monarch führte jedoch die Diktatur nicht fort, sondern verzichtete auf Machtbefugnisse und gab den Anstoss zu demokratischen Reformen.
«Juan Carlos war das beste Symbol unseres Zusammenlebens in Frieden und Freiheit», würdigte ihn Ministerpräsident Mariano Rajoy. «Wir alle haben ihm gegenüber eine unbezahlbare Schuld.»
Von Jagdferien und Affären
Seine herzliche und offene Art brachten dem passionierten Segler, Jäger und Freund des Stierkampfes die Sympathien seiner Landsleute ein. In Umfragen war der Monarch lange im Höhenflug – ein Jagdausflug nach Botswana löste bei den unter Krise und Arbeitslosigkeit leidenden Spaniern aber 2012 Empörung aus. Er war nur deshalb publik geworden, weil Juan Carlos sich bei einem Sturz eine Hüfte gebrochen hatte.
Die Presse übte ungewöhnlich scharfe Kritik am Monarchen und berichtete erstmals ausführlich über angebliche Eheprobleme des Königspaars. Einige Politiker legten Juan Carlos eine Abdankung nahe. In einer Geste, die in der Geschichte der spanischen Monarchie ohne Beispiel war, entschuldigte sich der König öffentlich und gelobte Besserung.
Das Königsein – eine harte Arbeit
Zudem erschütterte eine Korruptionsaffäre das Königshaus: Infantin Cristina steht im Verdacht, in einen Finanzskandal um ihren Ehemann Iñaki Urdangarin verwickelt zu sein.
Über sein Amt sagte der abtretende König Juan Carlos einmal: «Hier musst Du Dir den Thron Tag für Tag aufs Neue verdienen. Wenn das Volk gegen Dich ist, kannst Du einpacken.»