- Die irakische Armee hat heute eine neue Offensive auf die Altstadt von Mossul eingeleitet.
- Die Anti-IS-Koalition rücke in den westlichen Teil der Stadt vor, sagte ein Armeesprecher dem irakisch staatlichen Fernsehsender.
- Einige Einsatzkräfte seien nur noch wenige hundert Meter von den Regierungsgebäuden nahe der Altstadt entfernt, teilte eine Offizier mit.
- Die Rückeroberung der Verwaltungsgebäude wäre von symbolischer Bedeutung.
Nach dreimonatigen Kämpfen hatten irakische Streitkräfte im Januar bereits den Ostteil von Mossul eingenommen. Vor zwei Wochen startete die Anti-IS-Koalition die Offensive auf den Westteil der Stadt. Der Kampf dort gilt als schwieriger, weil in den engen Gassen der Altstadt keine gepanzerten Fahrzeuge eingesetzt werden können.
Zivilisten verlassen in Scharen die Stadt
Die Kämpfe gegen die Terrormiliz im Westen der irakischen Stadt haben derweil über 45'000 Zivilisten in die Flucht getrieben. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) registrierte nach eigenen Angaben 7619 geflüchtete Familien. Dies entspreche 45'714 Vertriebenen, teilte die Organisation mit. Noch am Freitag hatte Unicef von 30'000 Flüchtlingen berichtet – die Hälfte davon seien Kinder.
Viele der Geflüchteten suchten laut der IOM seit Ende vergangener Woche in den Flüchtlingslagern rund um die umkämpfte Grossstadt Zuflucht.
Alleine am Dienstag seien dort 17'000 Ankünfte von Flüchtlingen registriert worden. Für das gesamte Stadtgebiet von Mossul, einschliesslich des bereits im Januar eroberten Ostteils der Stadt, geht die Organisation von über als 206'000 Flüchtlingen aus.
Der IS hatte Mossul 2014 erobert. Von der Grossen Moschee aus rief IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi daraufhin ein Kalifat aus, das bis nach Syrien reicht. Der IS betrachtet Mossul als seine Hauptstadt im Irak – in Syrien ist das Rakka.