Jetzt ist klar: François Fillon steigt in Frankreich für die bürgerliche Rechte ins Rennen um die Präsidentschaft. In der Stichwahl kam er nach Auszählung fast aller Stimmen auf rund 67 Prozent. Sein Gegner Alain Juppé erzielte rund 33 Prozent.
Alain Juppé räumte am Sonntagabend seine Niederlage ein. «Ich wünsche ihm viel Erfolg für seinen bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf», sagte Juppé. Fillon rief seine Partei in einer Siegesrede in Paris zum Zusammenhalt auf: «Ich werde alle brauchen», sagte er mit Blick auf die Wahl im Frühjahr 2017. Er nannte neben Juppé auch Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy, der in der ersten Runde der Vorwahl ausgeschieden war.
Hohe Beteiligung
An der Stichwahl nahmen nach Angaben der Organisatoren mehr Menschen teil als an der ersten Runde vor einer Woche. Damals hatten knapp 4,3 Millionen Anhänger der bürgerlichen Rechten ihre Stimmen abgegeben. Für die Konservativen ist die Vorwahl eine Premiere.
Fillon hatte sich in der ersten Runde der Vorwahl mit gut 44 Prozent der Stimmen überraschend deutlich durchgesetzt. Er plädiert für einschneidende Reformen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik und fordert ein besseres Verhältnis zu Russland.
Gute Chancen für Stichwahl im Mai 2017
Die Präsidentenwahl ist im April und Mai kommenden Jahres geplant. Die Vorwahl der bürgerlichen Rechten gilt als eine äusserst wichtige Weichenstellung. «Der Gewinner der Vorwahl wird von morgen an der Favorit der nächsten Präsidentenwahl sein», schrieb die Wochenzeitung «Journal de Dimanche».
Der Vorwahl-Gewinner hat gute Chancen, im kommenden Mai in die entscheidende Stichwahl zu kommen. Potenzielle Gegnerin ist die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Der Chefin der Rechts-Aussen-Partei Front-National werden in der ersten Runde der Präsidentenwahl bis zu 30 Prozent der Stimmen zugetraut.