Es ist nicht einfach mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens: Sechs wichtige Industrie- und Schwellenländer drohen die Ziele zu verfehlen, unter anderem auch Kanada, die USA und Australien. Und viele Länder plagt die Sorge, wie sie das Erreichen der Ziele finanzieren sollen.
Für Energieministerin Doris Leuthard ist klar, dass die Staaten allein die Kosten nicht tragen können: «Wir brauchen den Privatsektor, das Engagement der Industrie, der Finanzinstitute.» Anders könnten die 100 Milliarden Dollar, die jedes Jahr fällig werden, nicht gestemmt werden.
Frage nach Umsetzung und Zeitplänen
Leuthard führte in den vergangenen Tagen verschiedene bilaterale Gespräche, zum Beispiel mit dem Premier der überschwemmungsbedrohten Fidschi-Inseln, die die nächste UNO-Klimakonferenz präsidieren werden. An der Konferenz, an der Vertreter aus fast 200 Staaten teilnehmen, ging es vor allem um technische Fragen zur Umsetzung des Klimaabkommens und Zeitpläne für weitere Verhandlungen.
Überschattet wurde das zweiwöchige Treffen von der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Er hatte angekündigt, das Engagement der USA gegen den Treibhauseffekt nicht fortzuführen. Eine überhastete Angst, meint Leuthard: «Wir sollten jetzt pragmatisch und ruhig auch die neue amerikanische Regierung anhören, arbeiten lassen und zusehen, was tatsächlich passiert.»
50 Prozent weniger Emissionen als Ziel
Worin sich alle bei der Klimakonferenz einig sind: Der frischgewählte US-Präsident Donald Trump könne die Anstrengungen der Klimakonferenz zwar bremsen, aber nicht aufhalten.
Vor einem Jahr hatte sich die Weltgemeinschaft in Paris auf das Ziel geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen zwischen 1990 und 2030 um die Hälfte zu senken.