- Die israelische Armee hat in der Nacht zum Sonntag Ziele in Syrien beschossen. Dies ist eine Reaktion auf die Raketen aus Syrien in Richtung Israel.
- Insgesamt sechs Raketen wurden laut israelischen Militärangaben aus Syrien in Richtung Israel abgefeuert. Mindestens eine Rakete ging in der Nähe der von Israel besetzten Golanhöhen nieder.
- Der in Libanon ansässige TV-Sender al Mayadeen TV meldete, die Al-Quds-Brigade habe die Verantwortung für den Beschuss von israelischem Gebiet übernommen. Eine unabhängige Überprüfung der Sachlage ist zurzeit nicht möglich.
Nach weiterem Raketenbeschuss aus Syrien hat die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht zum Sonntag erneut Ziele im Nachbarland angegriffen. Zuvor waren demnach drei weitere Raketen von syrischem Gebiet in Richtung Israel abgefeuert worden.
Zwei davon seien in der Nacht zum Sonntag «auf israelischem Gebiet» eingeschlagen, ein weiteres Geschoss sei von Israels Raketenabwehr abgefangen worden. Wo genau die Raketen einschlugen, war zunächst nicht bekannt. Die israelische Armee schoss nach eigenen Angaben in der Nacht auf die syrischen Raketenwerfer, von denen die Raketen abgefeuert worden waren.
Bereits drei Raketen am Samstag
Schon am Samstagabend waren nach Militärangaben drei Raketen von Syrien aus auf den von Israel besetzten Teil der Golanhöhen abgefeuert worden. Die israelische Armee teilte mit, nur eine davon sei auf offenem Feld im südlichen Teil der Golanhöhen eingeschlagen. Die beiden anderen Raketen erreichten demnach offenbar nicht das israelische Gebiet. In der Nacht zum Sonntag reagierte Israels Armee nach eigenen Angaben mit Beschuss auf Syrien.
Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Plateau von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt.
Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte die Golanhöhen im März 2019 formell als Staatsgebiet Israels anerkannt und damit eine Kehrtwende in der US-Aussenpolitik vollzogen.
Beschuss aus dem Libanon am Donnerstag
Israels Luftwaffe bombardiert regelmässig Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Israel will verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten. Der Iran ist neben Russland im Bürgerkrieg der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Erst am Donnerstag war es zu schwerem Raketenbeschuss aus dem Libanon auf Israel gekommen. Israel machte die islamistische Palästinenserorganisation Hamas verantwortlich für die Angriffe und griff daraufhin Stützpunkte militanter Palästinenser in dem nördlichen Nachbarland sowie im Gazastreifen aus der Luft an. Auch aus dem Palästinensergebiet am Mittelmeer wurden zahlreiche Raketen auf Israel abgefeuert.