- Einer Mehrheit der Euro-Finanzminister reicht die Liste zu Spar- und Reformmassnahmen nicht aus.
- Gründe für die Ablehnung sind fehlendes Vertrauen in die griechische Regierung und der Umstand, dass sich Griechenlands Finanzbedarf mittlerweile auf über 70 Milliarden Euro belaufen soll.
- In einer Erklärung sollen zusätzliche Massnahmen und Garantien für zeitnahe Umsetzungen gefordert werden.
- Am Sonntag beraten die Euro-Staats- und Regierungschefs über die Aufnahme von Verhandlungen für ein Rettungspaket.
- Bei einer endgültigen Ablehnung der Vorschläge aus Athen drohen Griechenland Staatspleite und ein Ausscheiden aus der Euro-Zone.
Der Ticker ist abgeschlossen
-
1:32
Hiermit schliessen wir den Liveticker, besten Danke für Ihr Interesse. Eine Zusammenfassung zu den Geschehnissen in Athen finden Sie hier.
-
0:14
Eurogruppe bricht Sitzung ab
Die Euro-Finanzminister haben die Sitzung zur Krise in Griechenland abgebrochen. Man sei zu keinem Resultat gelangt und die Gespräche würden morgen früh um 11 Uhr wieder aufgenommen, erklärte Jeroen Dijsselbloem vor den Medien. Der Vorsitzende der Finanzminister sagte, es sei ausführlich über die griechischen Spar- und Reformvorschläge debattiert worden: «Es ist immer noch sehr schwierig.»
-
23:14
Enttäuschung in Griechenland
Dass die Spar- und Reformforschläge aus Athen nicht für Verhandlungen über ein Rettungspaket reichen dürften, wird von den Menschen in Griechenland mit grosser Enttäuschung aufgenommen. Zumal sich bei der Parlamentsdebatte über das Papier am Freitag zum ersten Mal die gesamte Opposition hinter Premier Tsipras gestellt habe, sagt SRF-Korrespondent Werner Van Gent in Athen: «Die Menschen haben gehofft, dass dieses neue Klima auch in Brüssel angekommen ist und dass die Gläubiger positiv darauf reagieren.»
-
22:17
Die griechischen Vorschläge sind ungenügend
Jetzt ist es raus: Das Reform- und Sparpaket, das Alexis Tsipras vorgelegt hat, reicht als Grundlage für Verhandlungen über ein neues Rettungspaket nicht aus. Wie aus Diplomatenkreisen in Brüssel verlautet, arbeiten die Finanzminister nach rund siebenstündigen Verhandlungen nun an einer Erklärung, die zusätzliche Reformen fordert. Und auch ein konkreter Fahrplan für die Reformen soll darin gefordert werden, berichtet SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck. Die Erklärung soll sich an die Staats- und Regierungschefs richten, dies sich morgen in Brüssel treffen.
-
22:03
Vielleicht gibts auch gar keinen Entscheid
Seit rund einer Stunde ist die zweite Beratungsrunde in Brüssel im Gang. Es sei jedoch zunehmend zweifelhaft, ob noch am Abend oder in der Nacht ein Entschluss gefasst werde, sagt SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck: «Die Minister könnten auch einfach eine Art Pro-und-Contra-Liste zuhanden des Euro-Gipfels vom Sonntag erstellen. So bliebe der Entscheid, ob man Verhandlungen für ein neues Hilfsprogramm aufnehmen will, den Staats- und Regierungschefs überlassen.»
-
21:54
Deutschland meint es mit dem «Euro-Timeout» offenbar ernst
In Brüssel gibt derzeit die Idee eines temporären Austritts Griechenlands aus dem Euro zu reden. Diese skizziert der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble in einem Papier, das der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vorliegt. Während etwa fünf Jahren könnte so über eine Schuldenrestrukturierung diskutiert werden, wie sie innerhalb einer Währungsunion nicht möglich sei, heisst es darin. Die Pläne seien mit Kanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel abgestimmt, verlautete am Abend aus Brüssel.
-
21:32
«Tagesschau Spezial» zum Nervenspiel in Brüssel
Die breite Skepsis gegenüber Verhandlungen über ein neues Hilfspaket auf Grundlage der griechischen Reformvorschläge verzögert die Gespräche. Einschätzungen zu den Chancen, doch noch eine Einigung zu finden, liefert die «Tagesschau» um 21:50 Uhr. Um 22:35 Uhr meldet sich SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck dann in einer «Tagesschau Spezial» nochmals direkt aus Brüssel.
-
20:35
Beschränkungen im Bankensystem bleiben
Nach Angaben von Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis bleiben die Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland noch mindestens zwei Monate in Kraft. Im Falle einer Einigung mit den Euro-Partnern könnten die Banken zwar kommende Wochen wieder öffnen. Die Beschränkungen bei der Bargeld-Abhebung und
Überweisungen ins Ausland blieben aber bestehen. -
20:27
In Athen soll eine Regierungsumbildung anstehen
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras will offenbar seine Regierung umbilden. Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis sagte heute, es mache Sinn, einige Minister zu ersetzen. Zudem sollten jene Syriza-Abgeordneten ihr Mandat abgeben, die im Parlament gegen die Reformvorschläge der Regierung gestimmt hätten.
-
20:15
«Die Griechen beginnen die Folgen eines Grexit zu realisieren»
Während die Euro-Partner in Brüssel den Reformvorschlägen aus Athen mit grösster Skepsis begegnen, wird die Situation der Menschen in Griechenland zunehmend schwierig. In Supermärkten fehlt der Nachschub, für Konsum fehlt das Geld. «Überall dort, wo während der Sommerferien normalerweise kein freies Zimmer zu bekommen ist, herrscht heute gähnende Leere», berichtet SRF-Korrespondent Werner Van Gent aus Athen. «Geschlossene Tavernen, verzweifelte Hoteliers. Ein ziemlich desaströses Bild.» Viele Griechen schienen erst in diesen Tagen zu realisieren, was bei einem unkontrollierten Grexit auf sie zukäme, sagt Van Gent.
-
19:58
Längere Laufzeiten statt Schuldenschnitt?
Eine Möglichkeit in den Überlegungen zu Griechenland ist nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds IWF, die Laufzeiten der europäischen Kredite von
30 auf 60 Jahre zu verlängern. «Die Verdoppelung der Laufzeiten
ist aber nur eine der Optionen, die der IWF genannt hat, um klar
zu machen, was die Alternativen zu einem Schuldenschnitt sind»,
sagte ein Vertreter der Institutionen in Brüssel. -
19:55
Bis am späten Abend soll ein Papier vorliegen
In der zweiten Beratungsrunde am Abend soll laut Diplomaten ein Papier zuhanden der Staats- und Regierungschefs vorbereitet werden. Diese treffen sich morgen Sonntag zu einem Euro-Krisengipfel. Ob das Papier die Aufnahme von Verhandlungen für ein Hilfsprogramm empfehlen werde, sei angesichts äusserst kontroverser Gespräche noch völlig offen.
-
19:42
Sitzungsunterbruch in Brüssel
Bevor die Besprechungen der Euro-Finanzminister am Abend weitergehen, wurde die Sitzung in Brüssel unterbrochen. «Offenbar gibt es offene Fragen, die man mit der griechischen Delegation klären will», berichtet SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck. Das sei auch eine Massnahme zur Wiederherstellung des Vertrauens. «Mann will möglichst viele Details bereits heute festlegen, damit es dann nicht wieder böse Überraschungen gibt.»
-
18:58
Für Athens Vorschlag wird es jetzt wohl ganz schwierig
Nach Angaben aus EU-Kreisen haben die Euro-Finanzminister die erste Runde ihrer Beratungen beendet. «Es gibt eine deutliche Mehrheit dagegen, auf Basis der
griechischen Vorschläge Verhandlungen für ein drittes Paket aufzunehmen», sagte ein Gesprächsteilnehmer der Nachrichtenagentur Reuters. -
18:29
Deutschland erwägt angeblich temporären Grexit
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble soll den übrigen Eurostaaten vor dem heutigen Treffen ein Positionspapier mit zwei Optionen übermittelt haben. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Entweder bessere Athen seine Vorschläge rasch nach, oder das Land solle die Eurozone für mindestens fünf Jahre verlassen. Ein «Grexit auf Zeit» gewissermassen. Griechische Regierungskreise dementierten am frühen Abend die Existenz eines solchen Vorschlages.
-
18:03
Slowakischer Finanzminister zum Lauf der Verhandlungen
-
16:58
Beratungen dürften noch Stunden dauern
Die Beratungen werden sich voraussichtlich bis in den späten Abend hinziehen. Auf der Internetseite des EU-Rates wird der geschätzte Zeitpunkt für die Pressekonferenz der Euro-Gruppe mit 22:00 Uhr angegeben.
-
16:55
Der slowakische Finanzminister Peter Kazimir wähnt sich auf Zeitreise. Die griechischen Vorschläge hätten einst für das zweite Rettungsprogramm gereicht. Für ein drittes Paket sei es wohl nicht ausreichend. Mittlerweile gehen die Institutionen von einem Finanzbedarf Griechenlands von rund 72 Milliarden Euro aus.
-
16:43
Schwierige Gespräche
-
15:56
Vertrauenskrise zwischen Athen und Brüssel
Bei den Gesprächen geht es bei weitem nicht nur um die Inhalte des Spar- und Reformpapiers aus Athen. Ein zentrales Thema ist auch das Vertrauen zwischen den Parteien, dessen Zerstörung in den letzten Wochen und Monaten vor der Sitzung beispielsweise Wolfgang Schäuble beklagte. «Es gibt einen grossen Vertrauensverlust», sagte auch Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem. «Zentrale Punkte der Gespräche werden deshalb die Fragen sein, ob man der griechischen Regierung vertrauen kann. Ob sie in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren auch umsetzen wird, was sie verspricht.»