Der Vorfall liegt über zwei Jahre zurück: Zwei Reporter der britischen Zeitung «The Sunday Times» wollten dem «fraglichen Ruf» des Ernst Strassers nachgehen. Sie tarnten sich als Lobbyisten.
Die Treffen mit dem damaligen EU-Abgeordneten Ernst Strasser filmten sie. Damit lieferte er ihnen den Beweis: Gegen Geld hätte Strasser auf die EU-Gesetzgebung Einfluss genommen.
Die zwei Briten machten den Fall daraufhin öffentlich. Die Folge: Strassers politischer Fall. Nun hat ihn ein Wiener Gericht zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, sein Mandat missbraucht zu haben, um sich zu bereichern.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Strasser beteuerte stets seine Unschuld. Er habe gedacht, die beiden vermeintlichen Lobbyisten seien US-Geheimdienst-Agenten gewesen. Er habe diese auf eigene Faust enttarnen wollen, sagte Strasser zu seiner Verteidigung.