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Bild 1 von 6. Jubel auf den Strassen von Havanna. Die Menschen feiern die Freilassung der letzten drei Mitglieder der «Cuban Five» aus US-Haft. Die fünf Männer wurden 1998 in Miami verhaftet. Sie sollen Teil eines Spionagenetzwerks gewesen sein. Im Gegenzug hat Kuba einen angeblichen US-Spion freigelassen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 6. Alan Gross wurde 2011 auf Kuba festgenommen. Der 64-Jährige soll illegal Kommunikationsmaterial an jüdischen Gemeinden auf Kuba verteilt haben. Gross wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, nach drei Jahren aber vorzeitig entlassen. Teil des Gefangenenaustausches war auch die Freilassung eines anderen US-Spions. Dieser war 20 Jahre auf Kuba in Haft. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 6. Mit einer Fernsehansprache informierte Kubas Präsident Raúl Castro die Bürger über die Annäherung mit den USA. Havanna und Washington wollen nach Jahrzehnten der Eiszeit ihre diplomatischen Beziehungen normalisieren, darunter gehört auch das Betreiben einer Botschaft im jeweiligen Land. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 6. Hatte der Papst seine Finger im Spiel? Angeblich soll Franziskus mit persönlichen Appellen an US-Präsident Barack Obama und den kubanischen Staatschef Raúl Castro die Annäherung der Staaten forciert haben. Beide Seiten dankten dem Papst jedenfalls für seine Bemühungen um einen Abbau der Spannungen. Dank kann er aber nicht von allen erwarten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Zwar begrüssen viele Lateinamerikaner die Annäherung zwischen den USA und Kuba – aber längst nicht alle. Gerade in Miami ansässige Exil-Kubaner sind enttäuscht. Sie sehen darin ein Einknicken der US-Regierung vor der Diktatur des Castro-Regimes. Diese Frau bezeichnet Barack Obama als «Cobarde», also «Feigling». Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Die Kubaner erhoffen sich durch die Lockerung des Wirtschaftsembargos einen besseren Zugang zum Internet. Insgesamt soll der Anschluss an neue Technologien ermöglicht werden. Kann das Castro-Regime den Geistern, die es gerade ruft, standhalten? Die sozialistische Revolution hat es initiiert, die technischen Revolution wird es herausfordern. Bildquelle: Keystone.
Auf der karibischen Insel selbst sind nach den Ankündigungen der Präsidenten Barack Obama und Raul Castro die Studenten auf Strassen gezogen, um den Neuanfang zwischen den beiden Ländern lautstark zu feiern.
Die Kubaner versprechen sich viel vom politischen Tauwetter, auch wenn das grösste Problem, die US-Blockade gegen Kuba, noch nicht gelöst ist. Dass die Vereinigten Staaten ihre Embargopolitik gegen Kuba aufgeben werden, ist jetzt in Sichtweite, meint ein Student in Havanna. Ein anderer bezeichnet die Annäherung zwischen den USA und Kuba als «menschlichen Akt».
Wirklich historisch
Der in kubanisch-amerikanischen Geheimverhandlungen vorbereitete Neuanfang hat in Lateinamerika alle überrascht. Das Echo ist überaus positiv. Die Spitzenpolitiker sprechen von einer historischen Wende, auch die argentinische Staatspräsidentin Cristina Kirchner. Wirklich historisch, formulierte sie am Rande des Mercosur-Gipfels.
Selbst Venezuelas stark US-kritischer Präsident Nicolas Maduro sparte nicht mit Lob an die Adresse von seinem Amtskollegen Obama. Mit der Annäherung an Kuba habe Obama die bedeutendste aussenpolitische Entscheidung seiner Präsidentschaft getroffen, sagte Maduro.
Hoffnung in den USA
Von der Normalisierung der Beziehungen zu Kuba erhoffen sich die Amerikaner, dass der Wandel in Kuba eine Eigendynamik entwickelt und im besten Fall zu politischen Reformen im kommunistischen Regime führt. Für die Kubaner ist interessant, dass sie mit der Lockerung oder der Aufhebung des US-Embargos an eine Reihe von Gütern kommen, die bis jetzt nicht oder nur auf teuren Umwegen zu haben waren.
Wenn der ab Januar mehrheitlich republikanisch dominierte Kongress Obamas Kuba-Pläne unterstützt und die Blockadepolitik aufhören sollte, müssen sich die Gebrüder Castro allerdings neue Argumente einfallen lassen. Denn bis jetzt machen sie das US-Embargo für alles verantwortlich, was in Kuba schief läuft.