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Terror in London «London lebt seit Jahren mit dieser Terrorgefahr»

Die britischen Behörden werden im Umgang mit Terrorakten mehr und mehr zu Routiniers. Wie Jahre der Terrorgefahr wirken – eine Einschätzung von SRF-Korrespondent Urs Gredig in London.

SRF: Was ist der aktuelle Stand der Ermittlungen, Urs Gredig?

Urs Gredig: Gemessen an der bisherigen offiziellen Version gibt es nicht viel Neues. Die britischen Behörden sind sehr zurückhaltend im Umgang mit ihren Informationen. Man weiss nur, es wurden Wohnungen durchsucht, es wurden Menschen verhaftet, aber in welchem Zusammenhang die mit Tat und Täter stehen, wurde nicht gesagt. Die Verhaftungen erfolgten in London und Birmingham. Das sind zwei Orte mit vermehrt islamistischem Terror, das könnte ein Hinweis auf einen Zusammenhang sein.

Man geht von einer islamistisch geprägten Tat aus. Was weiss man denn über den Täter?

So gut wie nichts. Und das ist auch typisch für die britische Terrorabwehr. Eben hat Verteidigungsminister Michael Fallon am Radio gesprochen und es nochmal wiederholt: Man gehe von einem terroristischen Attentat aus und es weise auch vieles in den islamistischen Hintergrund hinein. Man wisse zwar, wer der Täter sei, aber man sage es noch nicht. Zunächst wollen sie wohl alle Hintergründe genau klären.

Was plant die britische Regierung jetzt?

Man hat seit gestern die Bereitschaft nochmals verschärft. Es sind noch mehr Sicherheitskräfte auf den Strassen, bewaffnete und auch solche ohne Waffen. London lebt seit Jahren mit dieser Terrorgefahr und die Alarmstufe ist auf der zweithöchsten Position. Diese besagt, dass jederzeit mit einem Anschlag zu rechnen ist. Von Seiten der Behörden heisst es, dass man die Sicherheitssituation nochmals ganz genau analysieren wolle. Diese Verschärfung spürt man auch auf der Strasse.

Urs Gredig

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Bis im Frühling 2017 war Urs Gredig SRF-Korrespondent in Grossbritannien und Moderator des «Club». Davor war er Moderator und Redaktor der «Tagesschau».

London hat schon mehrere Terroranschläge erlebt, die schlimmsten vor zehn Jahren. Kann man sagen, dass die Briten, dass die Behörden bereits eine Art Routine entwickelt haben?

Eine Routine sicher, aber die Behörden versuchen auch immer, dass das nicht zu sehr als Routine herüberkommt – die Menschen sollen sich ja nicht an die Gefahr gewöhnen. Die Behörden selber üben solche Fälle immer wieder, letztes Mal übrigens letztes Wochenende, wo auf der Themse eine grosse Terrorübung abgehalten wurde. Und man hat es auch gestern ganz klar gemerkt. Das sind sehr eingespielte Teams und auch die Bevölkerung wird immer wieder dazu angehalten, vorsichtig zu sein und Verdächtiges zu melden. In diesem Sinne kann man schon sagen, die britische Gesellschaft ist schon sehr sensibilisiert und bereit für solche Taten.

Das Interview führte Susanne Schmugge.

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