- Nach mehr als 500 Tagen im Gefängnis hat Burma zwei Reporter der Nachrichtenagentur Reuters freigelassen.
- Die Journalisten durften die Haftanstalt in Rangun vorzeitig verlassen, wie die Agentur mitteilte.
- Wa Lone und Kyaw Soe Oo waren wegen einer Recherche zu Massakern an Muslimen ursprünglich zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Beide Journalisten beteuern ihre Unschuld. Die Pulitzer-Preis-Gewinner sollen nach Auffassung des Gerichts gegen ein Gesetz zum Schutz von Staatsgeheimnissen verstossen hatten. Das Urteil löste international Empörung aus und stellt den demokratischen Wandel im Land infrage.
Die Journalisten hatten sich mit dem gewaltsamen Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Burma beschäftigt und bei ihrer Festnahme für einen Artikel über die Ermordung von zehn Männern und Jungen recherchiert, die dieser Volksgruppe angehörten.
Den Reuters-Journalisten zufolge war ihnen eine Falle gestellt worden. Zwei Polizisten, die sie nie vorher gesehen hätten, hätten ihnen in einer Zeitung eingerollte Dokumente übergeben, sagten sie. Unmittelbar darauf seien sie von Beamten in Zivil in ein Auto gezerrt worden.
Amnestie für Gefangene
Die Freilassung von Wa Lone und Kyaw Soe Oo war Teil einer Amnestie von 6520 Gefangenen. Dies teilte das Büro von Präsident Win Myint mit. Dieser hatte erst im vergangenen Monat bei zwei Massenamnestien Tausende von Häftlingen begnadigt.
In Burma ist es üblich, dass die Behörden zahlreiche Gefangene um das traditionelle Neujahr – das am 17. April begann – freilassen.