«Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln im Kampf gegen Schleuser, die menschliche Hoffnungslosigkeit ausbeuten», schrieb die EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström auf Twitter – als Reaktion auf das jüngste Flüchtlingsdrama vor Lampedusa.
Sie forderte mehr gemeinsame Anstrengungen der Europäischen Union in der Einwanderungspolitik. Zudem wünscht sie sich einen besseren Schutz von Migranten-Rechten und mehr legale Möglichkeiten für Flüchtlinge, nach Europa zu kommen.
Beim jüngsten Unglück sank ein Boot mit bis zu 500 Afrikanern an Bord. Bisher wurden mehr als 90 Todesopfer geborgen. Erst am Montag waren 13 Einwanderer aus Ägypten ertrunken, als ihr Schiff vor der Küste Siziliens unterging.
«Wir machen nicht genug»
Neben einem verschärften Kampf gegen kriminelle Schleuserorganisationen, etwa durch eine bessere Überwachung des Mittelmeers, müsse die EU mit den Herkunfts- und Transitländern der Flüchtlinge besser kooperieren, um mehr legale Möglichkeiten zur Einwanderung nach Europa zu schaffen, fügte der Sprecher der Innenkommissarin in Brüssel hinzu. «Aber dafür brauchen wir die Unterstützung der Mitgliedstaaten.»
Malmströms Sprecher forderte zudem einen verstärkten Einsatz für die Aufnahme von hilfsbedürftigen Flüchtlingen in Europa: «Wir machen nicht genug.» Die Flüchtlinge setzen oft ihr Leben aufs Spiel, um in kleinen unsicheren Booten über das Mittelmeer in die EU zu kommen. «Wir hoffen, dass alle Mitgliedstaaten Solidarität zeigen und verstehen, dass die Zeit gekommen ist, eine stimmige Einwanderungs- und Asylpolitik zu definieren und umzusetzen.»