Die US-Botschaft in Ankara hat Landsleute in der Türkei zu besonderer Wachsamkeit an den Osterfeiertagen aufgerufen.
Per E-Mail wurde am Samstag auf Berichte türkischer Medien hingewiesen, wonach die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) mit Angriffen auf Kirchen und Synagogen sowie diplomatische Vertretungen in der Türkei gedroht habe.
Unauffällig verhalten
US-Bürger wurden aufgefordert, sich unauffällig zu verhalten und von Menschenmengen fernzuhalten. Die türkische Polizei plane verstärkte Präsenz an solchen Orten, hiess es weiter.
Erst vor einer Woche hatte ein Selbstmordattentäter in der belebten Istanbuler Einkaufsstrasse Istiklal vier Menschen mit in den Tod gerissen. Die türkische Regierung machte den IS für das Attentat verantwortlich. Wegen einer gezielten Terrorwarnung blieben das deutsche Generalkonsulat in Istanbul, die Botschaft in Ankara und weitere deutsche Einrichtungen vorübergehend geschlossen.
EU warnt
Vor einem Angriff auf belgische Nuklearanlagen hat unterdessen der Anti-Terror-Beauftragte der Europäischen Union, Gilles de Kerchove, gewarnt. «Ich wäre nicht überrascht, wenn in den nächsten fünf Jahren das Internet genutzt würde, um einen Angriff zu verüben», sagte de Kerchove der belgischen Zeitung «La Libre Belgique».
Durch einen Hacker-Angriff könnten Attentäter laut dem EU-Koordinator die Kontrolle über die Schaltzentrale eines Atomkraftwerks übernehmen. Auch sei ein Angriff auf ein Kontrollzentrum für den Flugverkehr oder eine Schaltanlage für den Schienenverkehr denkbar.
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Cyber-Abwehr «recht gut»
Die Cyber-Abwehr des belgischen Verteidigungsministeriums schätzte de Kerchove als «recht gut» ein. Zwar seien die USA, Grossbritannien und Frankreich besser aufgestellt. «Aber ich denke, im Falle eines Angriffs ist unser Verteidigungsministerium recht gut», sagte der Belgier.
De Kerchove äusserte sich inmitten der Sorge um die Sicherheit der belgischen Atomanlagen Tihange und Doel. Nachdem bereits eine Reihe von Pannen Zweifel an der Sicherheit ausgelöst hatten, wuchs die Sorge nach den Anschlägen von Brüssel am Dienstag weiter. Die belgischen Behörden hatten nach den Anschlägen am Flughafen und in der U-Bahn das Personal der Atomkraftwerke teils vorsorglich evakuiert und die Sicherheit um die Anlagen verstärkt. Auch der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde hatte vor realen Gefahren für Nuklearanlagen gewarnt.
Wachmann einer Atom-Anlage erschossen
Belgische Ermittler schliessen unterdessen beim Tod eines Wachmanns einer Atom-Anlage eine Verbindung zu Anschlagsplänen aus. Die Staatsanwaltschaft in Charleroi widersprach Medienberichten, dass der Sicherheitsausweis des am Donnerstag in dieser Region erschossenen Mannes gestohlen worden sei. Der Ausweis sei dennoch umgehend deaktiviert worden, nachdem die Ermittler Alarm geschlagen hätten.
Der Zeitung «Le Soir» zufolge arbeitete der Mann am «L'Institut National des Radioéléments» südlich von Brüssel. Dort wird mit radioaktiven Elementen unter anderem zu medizinischen Zwecken hantiert. In ersten Berichten war die Rede davon, dass der Tote Wachmann an einem Atomkraftwerk gewesen sei.
Mord nach Brüssel-Anschlägen
Der Mann wurde zwei Tage nach den Anschlägen in Brüssel mit 31 Toten erschossen. Immer wieder werden in Belgien Sorgen laut, Extremisten könnten versuchen, an Nuklearmaterial zu gelangen oder einen Anschlag auf eine Atomeinrichtung zu verüben.
Die Zeitung «DH» hatte am Donnerstag berichtet, die Selbstmordattentäter vom Flughafen und der U-Bahn-Station in Brüssel hätten ursprünglich einen Anschlag auf eine Atomeinrichtung geplant.