Zum Inhalt springen

International Neuer Anschlag in Mali auf UNO-Basis

In Mali rumort es weiter – am Sonntagmorgen hat ein neuer Anschlag das westafrikanische Land erschüttert. Dies nur einen Tag nach dem Attentat auf ein Lokal in der Hauptstadt Bamako. Die zwei Schweizer, die am Vortag verletzt wurden, sind zurück in der Schweiz.

Mehr zum Thema

Erneut kam es in Mali zu einem Attentat, mutmasslich von Islamisten verübt. Nach dem Angriff in Bamako, bei dem auch zwei Schweizer verletzt wurden, griffen die Islamisten dieses Mal einen Stützpunkt der UNO-Friedenstruppen am Stadtrand von Kidal mit Raketen an. Mindestens drei Menschen wurden getötet, darunter ein Blauhelmsoldat. Mehrere seiner Kameraden sind verletzt.

Eines der Geschosse schlug in einem Lager von Tuareg-Nomaden ein. Dabei sind zwei Menschen getötet worden, mehrere Kinder wurden verletzt.

Malis Ringen nach Stabilität

Box aufklappen Box zuklappen

Mali stürzte nach einem Militärputsch im März 2012 ins Chaos. Frankreich griff im Januar 2013 ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden des Landes zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die Blauhelm-Mission Minusma.

Bamako: Islamisten bekannten sich

Erst am Samstag waren bei einem Anschlag von Dschihadisten auf ein Restaurant in der Hauptstadt Bamako fünf Menschen getötet worden. Darunter waren ein Franzose und ein belgischer Sicherheitsbeauftragter der EU-Delegation. Zwei Schweizer Armeeangehörige wurden verletzt. Die beiden sind inzwischen zurück in der Schweiz, wie Bundesratssprecher André Simonazzi mitteilte. Zum Anschlag in der Hauptstadt haben sich radikale Islamisten bekannt.

Anschlag als Racheakt

Die «Operation in Bamako» sei von Kämpfern der Al-Murabitun-Gruppe ausgeführt worden, «um unseren Propheten zu rächen, der vom ungläubigen Westen beleidigt und verspottet wurde», hiess es in der Audiobotschaft eines Sprechers der Gruppe um den algerischen Islamisten Mokhtar Belmokhtar.

Belmokhtar, genannt «der Einäugige», gehört zu den meistgesuchten Islamisten der Region. In der Nachricht wird das Attentat als Vergeltungsschlag für die Tötung eines führenden Al-Murabitun-Befehlshabers durch französische Soldaten im Dezember bezeichnet.

Bei den zwei Schweizer Verletzten handelt es sich um Armeeangehörige. Einer der Verletzten war in Mali für die UNO als Minenexperte im Einsatz, der zweite gehörte zur Abklärungsmission, welche sich um Lagerung und Vernichtung von gesammelter Munition kümmert. Ein dritter Schweizer, der bei dem Anschlag auch in dem Restaurant war, wurde Angaben zufolge nicht verletzt.

Meistgelesene Artikel