- Angreifer eröffnete das Feuer in einem Schwulen- und Lesbenclub und nahm Geiseln
- Nach einigen Stunden stürmte eine Spezialeinheit das Lokal und erschoss den Täter
- 50 Gäste wurden getötet, über 50 verletzt
- Der Attentäter bekannte sich zum IS
- Es ist die schlimmste Bluttat eines Todesschützen in der Geschichte der USA
Ein einzelner Angreifer hat in einem Schwulenclub in Orlando im US-Bundesstaat Florida mindestens 50 Menschen erschossen. 53 Menschen wurden verletzt.
Der Täter hatte den voll besetzten Nachtclub «Pulse» in den frühen Morgenstunden betreten und um sich geschossen. Dann habe er Geiseln genommen. Drei Stunden später stürmte eine Spezialeinheit das Lokal und erschoss den Angreifer.
Der Täter soll Omar M. heissen und ist 29 Jahre alt. Er ist 1986 in den USA geboren, stammt aus Afghanistan und wurde an Waffen ausgebildet.
Ist der IS verantwortlich?
Auf die Frage, ob der Angreifer dem Islamismus einschliesslich dem IS nahegestanden habe, sagte ein FBI-Beamter: «Wir haben Hinweise darauf, dass die Person in diese ideologische Richtung tendierte.»
Am Abend bestätigte dann das FBI, dass sich der Schütze von Orlando vor seinem Massenmord telefonisch beim Polizeinotruf 911 zum Islamischen Staat bekannt hat. Die Behörde bestätigte überdies auch die Identität des 29-jährigen Omar M. Er habe bereits zwei Mal Kontakt mit dem FBI gehabt, in den Jahren 2013 und 2014. Er habe aber aktuell nicht unter Beobachtung gestanden. Die Waffen habe er kurz vor seiner Tat legal erworben.
Der aus Afghanistan stammende Vater des mutmasslichen Täters sagte dem Sender MSNBC, er glaube nicht an ein religiöses Motiv. Er berichtete, sein Sohn sei einmal extrem ärgerlich geworden, als sich zwei Männer in der Öffentlichkeit geküsst hätten.
In Orlando und dem Bezirk Orange wurde der Ausnahmezustand erklärt. Damit können schneller Bundesmittel für die Ermittlungen in die Stadt gelangen. Floridas Senator Marco Rubio und Behördenvertreter riefen zu Blutspenden auf.
Akt des Terrorismus
US-Präsident Barack Obama sagte vor den Medien, die Tat sei ein «Akt des Terrorismus und ein Akt des Hasses». Es sei das schlimmste Verbrechen eines einzelnen Schützen in der Geschichte der USA gewesen. Es mache einmal mehr klar, wie leicht man in den USA an verheerende Waffen komme. Der sichtbar erschütterte Präsident sprach den Opfern und Hinterbliebenen sein tief empfundenes Beileid aus. Er forderte seine Landsleute auf, «nicht der Angst nachzugeben». Zudem ordnete Obama an, die Flaggen auf dem Weissen Haus und auf allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast zu setzen.