Am zweiten Tag seiner Türkei-Reise flog der Papst von der Hauptstadt Ankara nach Istanbul, wo ihn der orthodoxe Patriarch Bartholomäus in Empfang nahm. Anschliessend fuhr der 77-Jährige weiter zur blauen Moschee, wo er vom Mufti Rahmi Yaran begrüsst wurde.
Vor der zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Sultan Ahmet gestifteten blauen Moschee zog der Papst die Schuhe aus, bevor er das Gotteshaus betrat. Wie auch sein Vorgänger Benedikt XVI. 2006 betete er in der Moschee. Franziskus ist nach seinen Vorgängern Johannes Paul II. und Benedikt der dritte Papst, der eine Moschee besucht.
Die Sicherheitsvorkehrungen in Istanbul waren hoch. Nach Angaben türkischer Medien standen rund 7000 Polizisten im Einsatz. Die Gebiete rund um die beiden Sehenswürdigkeiten wurden teilweise gesperrt – fliegende Händler verbannt.
Nach dem kurzen Besuch in der blauen Moschee ging es für Papst Franziskus weiter zum Museum Hagia Sophia. Der Argentinier wurde vom Direktor des Museums empfangen und erhielt eine Führung.
Türken haben wenig Interesse am Oberhaupt der Katholiken
Die fast 1500 Jahre alte Hagia Sophia war fast ein Jahrtausend lang das grösste Gotteshaus der Christenheit, dann wurde sie zur Moschee. Seit 1934 ist sie ein Museum und ein Wahrzeichen der Stadt.
Das Interesse der Menschen in der muslimisch geprägten Türkei an dem Papst-Besuch war eher verhalten. Das sonst bei Reisen oft übliche Bad in der Menge im offenen Wagen fiel für Franziskus aus, stattdessen fuhr er in einem Mittelklassewagen durch die abgesperrten Strassen der Metropole, die über viele Jahrhunderte als Konstantinopel Zentrum des Christentums war.