- Auch in Italien steigt die Zahl der Corona-Ansteckungen wieder markant an.
- Die Regierung in Rom reagiert: Ab sofort gilt eine Maskenpflicht im Freien.
- Wer sich nicht an die Massnahme hält, muss mit einer saftigen Busse rechnen.
Starkregen, Kälte, Nebelschwaden: Der Herbst bricht mit grossem Getöse über die Schweiz herein. Was liegt da näher, als ein paar Tage in den Süden zu flüchten? Denn zumindest in Süditalien herrscht immer noch bestes Spätsommerwetter.
Doch das «Dolce Vita» erfährt derzeit einen argen Dämpfer. Denn die Pandemie ist in Italien allgegenwärtig. Auch dort steigen die Ansteckungszahlen derzeit wieder an. Erstmals seit April meldet Italien mehr als 3000 positive Tests pro Tag.
Wer an einem Ort ist, wo weit und breit keine anderen Leute sind, muss natürlich keine Maske tragen.
Dies, nachdem die Zahlen im einstigen Corona-Hotspot im Sommer lange tiefer als etwa in Spanien, Frankreich oder Grossbritannien und zum Teil auch in der Schweiz waren. «Die Fallzahlen steigen nun vor allem auch in Süditalien wieder», berichtet SRF-Korrespondent Franco Battel.
Deswegen hat die Regierung in Rom eine rigide Maskenpflicht erlassen. Diese gilt nun auch unter freiem Himmel. «Masken sind ein wesentliches Instrument, um der Verbreitung von Covid-19 entgegenzuwirken», begründete Gesundheitsminister Roberto Speranza den Schritt.
Doch auch in Italien herrscht gesunder Menschenverstand vor. «Wer an einem Ort ist, wo weit und breit keine anderen Leute sind, muss natürlich keine Maske tragen», so Battel. Und auch beim Sport gilt die Maskenpflicht nicht.
Touristen aufgepasst
Nichtsdestotrotz: Auf den Flaniermeilen und Piazze in «Bella Italia» sind Masken ab heute omnipräsent. Das Ziel der Behörden sei, die Leute auch bei flüchtigen Begegnungen zu schützen, berichtet der Korrespondent.
Maskenverweigerer müssen mit einer saftigen Busse rechnen. Diese kann mehrere hundert Euro betragen – und auch unbedarfte Besucher treffen: «Mir fällt auf, dass es teils Touristinnen und Touristen sind, die keine Maske tragen. Wohl, weil sie sich das von zu Hause nicht gewöhnt sind», so Battel.
Für den Besuch von Bars und Restaurants gilt derweil schon länger, was nun auch der Kanton Bern einführt: Wer eine Lokalität betrifft, muss eine Maske tragen. Erst am Tisch kann sie abgenommen werden. Oder aber, wenn man Tresen steht und den Kaffee vor sich hat.
Kein Aufschrei gegen Maskenpflicht
Die Italiener haben sich bereits an die Masken gewöhnt, die in der Schweiz im Hochsommer nur vereinzelt im Stadtbild zu sehen waren: «Die Maskenpflicht in Restaurants, Bars, aber auch in Läden gilt hier schon seit dem Lockdown im Frühjahr», sagt Battel.
Insgesamt nehmen die Italienerinnen und Italiener das rigide Maskenregime gelassen. «Der Protest in den Medien und im Netz hält sich in engen Grenzen. Es gibt zwar Leute, die sich aufregen, aber die grosse Mehrheit der Bevölkerung hält sich daran», schliesst der Korrespondent.