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International Reagan-Attentäter: Kleine Freiheiten werden grösser

Ein 25-jähriger Student schiesst auf US-Präsident Ronald Reagan. Dieser und drei Männer seiner Entourage werden teils schwer verletzt. So geschehen am 30. März 1981 in Washington. Der Attentäter John Hinckley wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Neu darf er diese immer öfter verlassen.

Es sei die grösste Liebeserklärung in der Weltgeschichte, begründete Reagan-Attentäter John Hinckley seine Tat. Er war besessen von der Schauspielerin Jodie Foster und wollte sie mit der Erschiessung eines Präsidenten beeindrucken.

Hinckley sah sich als Napoleon und Jodie Foster als seine Josephine. «Sie wird mir niemals entkommen», schrieb er in einem Brief. Bereits vor den Schüssen hatte er die Schauspielerin mit Telefonanrufen belästigt und die Gespräche aufgezeichnet. «Ich bin nicht gefährlich», beteuerte er der verschreckten 18-Jährigen damals noch.

Hinckley muss Medikamente nehmen

Von dem Attentat auf Präsident Ronald Reagan vor dem Hilton Hotel in Washington D.C. wurde Hinckley strafrechtlich freigesprochen. Er galt als geistesgestört und wurde in eine psychiatrische Klinik der Hauptstadt überführt. Dort stellte er regelmässig Anträge für mehr Freiheit. Diese wurden lange Zeit abgelehnt.

Audio
Reagan-Attentäter erhält nach 33 Jahren erstmals Freigang
aus SRF 4 News aktuell vom 28.03.2014.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 35 Sekunden.

Hinckley möchte er niemals als Nachbarn haben, wenn dieser keine Medikamente nehme. Das hatte der frühere Stationsarzt der Klinik, Edwin Fuller Torrey, einst im US-Fernsehen erklärt. Mit der Zeit wurden Hinckley aber immer mehr Freiheiten zugestanden.

Nun entschied ein Richter, dass Hinckley ab März 17 Tage pro Monat ausserhalb der Klinik verbringen darf. Das sorgt in Amerika für Diskussionen. Was tun mit Hinckley? Ist er noch gefährlich oder nicht mehr, wie Gutachter und seine Anwälte betonen? Reagan ist vor bald zehn Jahren gestorben.

Interesse an Büchern über Attentate

Talk-Legende Larry King fragte den Präsidenten einmal, ob er Hinckley vergeben habe. «Ja», sagte Reagan, er habe ja nicht mit allen Zylindern denken können – was so viel heisst wie «er hatte ja nicht alle Tassen im Schrank».

Vorläufig muss Hinckley bei seinen Freigängen Auflagen einhalten. Er wird mit einem GPS-Sender kontrolliert. Bewacher wollen gesehen haben, wie er in einem Buchladen Lesestoff über ermordete Präsidenten anschaute.

Das beunruhigt auch Reagans Sohn, Ron. Denn auch wenn der Bewachungsdienst Hinckley im Auge hat, weiss er aus eigener Erfahrung, dass dieser dem Secret Service entwischen könnte.

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